Als bitterböse und zugleich amüsante Satire inszeniert Patrice Leconte dieses Versailler Fegefeuer der Eitel- und Begehrlichkeiten. Unverstaubt, frech und intelligent. Ein schillerndes Kostümspektakel, hinter dessen Pudermaske und Prunkfassade jedoch stets die Fratze zeitloser Lächerlichkeiten hindurchschimmert (die hervorragende deutsche Fassung besorgte Hans Magnus Enzensberger).
Dienstag, 24. Februar 2009
Da geht´s ja zu, wie im Kloster!
Als bitterböse und zugleich amüsante Satire inszeniert Patrice Leconte dieses Versailler Fegefeuer der Eitel- und Begehrlichkeiten. Unverstaubt, frech und intelligent. Ein schillerndes Kostümspektakel, hinter dessen Pudermaske und Prunkfassade jedoch stets die Fratze zeitloser Lächerlichkeiten hindurchschimmert (die hervorragende deutsche Fassung besorgte Hans Magnus Enzensberger).
Samstag, 21. Februar 2009
Die Achillesferse der Katholiken
Wie gesagt, ich kann hier nicht bewerten, sondern stoße nur immer wieder auf einen unabgeklärten Verdacht. Für viele jüngere Theologen (auch Professoren) besteht die theologische Bildung fast ausschließlich aus Konzilszitaten, als habe es vorher keine katholische Theologie gegeben...
Unter vulgärem Modernismus verstehe ich die Reduzierung katholischer Theologie auf Fetzen aus Konzilstexten, die geistlose Abschaffung katholischer gewachsener Volksfrömmigkeit und den Verfall der Kenntnisse der eigenen Grundsätze...
Die jüngsten Ereignisse bedeuten für diese Richtung in der katholischen Kirche Deutschlands eine erhebliche Stärkung: Es ist gelungen, die nicht-modernistische Richtung in die Nähe des Antisemitismus zu rücken. Es ist erneut gelungen, traditionellen Katholizismus als vor-aufklärerisch zu brandmarken, damit aber als intolerant und unfähig, dem Pluralismus zu begegnen. Dabei gilt die Aufklärung als die grundlegende Heilswende der Menschheit; irgendein Bedürfnis, endlich einmal über die Intoleranz der Aufklärung aufzuklären, besteht nicht. Durch die Verwendung des Wortes „vorkonziliar“ ist es gelungen, die katholische Kirche von ihrer eigenen Geschichte und ihren eigenen Wurzeln abzuschneiden. Dass dieses die geistliche Heimatlosigkeit zur Folge hatte, ist gut bekannt. Dieser Vorgang kommt jetzt durch die entstandene Massenhysterie in eine entscheidende zweite Phase. Vulgärer Modernismus ist die Weise, in der das Konzil vielfach missverstanden und mit der Erlaubnis zur theologischen Dummheit verwechselt wurde: Keine Latein mehr, keine Kirchengeschichte mehr, keine Dogmen mehr, leider sehr häufig nur noch Kindergarten für Erwachsene.
Die jetzige Situation zeigt nur dieses: Das ungeklärte Verhältnis zur vorkonziliaren Tradition ist die Achillesferse der Katholiken. Denn es rührt an die Identität. Das Heilmittel gegen diesen nun fortgeschrittenen Verfall ist die längst fällige Wiederentdeckung der Schätze von Liturgie, Theologie und Spiritualität in der gesamten Geschichte der Kirche, das Zweite Vatikanum inbegriffen."
Mittwoch, 18. Februar 2009
Der ganz normale Alltag
"Papstkritik hin oder her - den ganz normalen pastoralen Alltag gibt es auch noch. - Heute morgen hatte ich eine Beerdigung. Anschließend war dann das Requiem in der Kirche.
Als ich einzog, saßen alle. Niemand erhob sich. Wenige machten das Kreuzzeichen, noch weniger antworteten: "Und mit deinem Geiste" usw... : Eine ganz normale Gemeinde aus "Fernstehenden" (wunderbares Wort aus dem pastoraltheologischen Neusprech, gell!) - Ich hatte es beim Trauergespräch schon geahnt.
Bei der Kommunion hat mich der Organist um den Hinweis gebracht, dass bitte nur Katholiken im Stand der Gnade (obwohl: das hätten sie auch nicht verstanden) zur Kommunion gehen möchten. Aber es war wohl, wenn überhaupt, nur eine Erstkommunion. Und da kam die Hand zwar zögerlich aber doch so schnell, dass ich mich nicht zu fragen traute. Vielleicht war es ja auch nur eine besonders fernstehende Katholikin, die es selbst an den letzten Weihnachtsfesten nicht geschafft hatte, den Weg zur Kirche zu finden....
Im Anschluß fragte eine ältere Dame, ob ich denn nicht Hinweise hätte geben können: Bitte jetzt aufstehen, hinsetzen, knien usw. Ich hab sie gefragt, ob sie das denn nicht hätte vormachen können, Gutes Beispiel und so? Aber nein: Das wäre zu peinlich!
Und ich: bin ich Animateur auf einem Kreuzfahrtschiff? "Jetzt das rechte Bein, und das linke...".
Bin ich euer Gottschalk?
Lieber Heiliger Vater, ich bete für Dich und trete überall für dich ein. Bitte vergiß aber über diesen ganzen K(r)ampf, der zur Zeit läuft, nicht deinen Einsatz für eine würdige Liturgie und für eine gute, substantielle Katechese! Das ist so wichtig!"
Dieser Beitrag stammt nicht von mir, sondern von einem jungen Priester aus Nordwestdeutschland. Aber leider kann ich diesen Erfahrungsbericht meines Mitbruders nur bestätigen: Das Glaubenswissen der Katholiken ist auf einem nie gekannten Tiefpunkt angelangt. Viele "Gläubige" wissen nicht einmal mehr, was die Kirche an Ostern oder Pfingsten feiert. Und das trotz regelmäßigem, vom Konkordat gesichertem Religionsunterricht an den Schulen. Wenn man ehrlich ist, ist diese Entwicklung in den letzten dreißig Jahren mehr als bedenklich, - eigentlich ist sie eine Katastrophe, ein "Super-GAU"! Sehr langsam und ziemlich spät fängt man an darüber nachzudenken, was schief gelaufen ist. - Ja, Fehler einzugestehen ist immer schwer...
Die rote Linie in der nachfolgenden Grafik zeigt an, wie sich der Anteil der deutschen Katholiken, der die heilige Messe am Sonntag aufsucht, in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat. Die schwarze Linie zeigt an, wann, bei einer Fortsetzung des Trends, der letzte Katholik in Deutschland die Sonntagsmesse besuchen wird: Das wäre dann im Jahr 2022. Die Darstellung beruht auf Zahlen, die von der Deutschen Bischofskonferenz herausgegeben wurden.
Mittwoch, 11. Februar 2009
Ein Ausflug aufs Land
Was kann einen immer wieder aufbauen, wenn es einmal nicht so läuft, wie man es sich eigentlich gewünscht hätte? - Was kann man tun, wenn man schlechte Laune hat?
Freitag, 6. Februar 2009
Wert des Ordenslebens heute
Donnerstag, 5. Februar 2009
Die Papstkritiker-Industrie
Die Papstkritiker-Industrie
"Es ist nur ein Nebenaspekt der gegenwärtigen Papst-Krise mit dem nichts entschuldigt wird, was der alte Mann im Vatikan und seine Brüder versäumt haben:
Aber es gibt einen ganzen Berufszweig, dessen gesamte Tätigkeit und gesamte Berufsidentität nur einen Inhalt hat – gegen den Papst zu sein. Und es muss Ihnen gesagt sein, wie schlimm sie sind.
Diese Papstkritiker-Industrie um Hans Küng, Eugen Drewermann und Uta Ranke-Heinemann macht nicht nur Millionenumsätze mit dem Heiligen Vater, bzw. gegen ihn, er ist ihr in Wahrheit ihr ein und alles, ohne ihn wären sie nichts, er ist ihr spiritus rector, ihr Brötchengeber, er gibt ihnen Halt. Diese negative Berufsidentität “Papst-Kritiker”, auch “Kirche von unten” gehört dazu, ist das Feld hemmungsloser, narzistisch extrem gestörter Dauerbeschaller der Talkshows. Man mag dem Papst allerlei Unsinn unterstellen. Nie würde der Papst aber am Abend des 11. September 2001 die Geschmacklosigkeit und Ungeheuerlichkeit produzieren, die Tat von New York als Botschaft verzweifelter junger Männer zu bewerten, die in Wahrheit um Liebe betteln, die wir ihnen aber in westlicher Hybris und Arroganz verwehrt haben. Nein, der Papst würde sowas nicht sagen. Eugen Drewermann schon. Ich war live dabei vor dem Radiokasten.
Ist man erstmal in den moralischen Stand des Papstkritikers aufgestiegen, dann gilt offensichtlich das, was die Papstkritiker-Industrie dem armen Objekt ihrer Machenschaften nicht zugestehen wollen: Unfehlbarkeit.
Dabei gäbe es eine klare und saubere Lösung für die Papstkritiker-Industrie, aber die ist für diese schwer gestörten Narzissten nicht gangbar – ist doch der Titel des Opfers und Widerstandskämpfers der am meisten begehrte.
Sie sind gegen das Zölibat. Sie sind gegen die Unfehlbarkeit des Papstes. Sie sind gegen das Verbot Frauen als Priester zu weihen. Sie bezweifeln die Jungfrauengeburt. Es gab schon mal einen, der gegen all das war.
Er hieß Martin Luther und gründete einen neuen Verein, in dem das alles abgeschafft war. Der hieß evangelische Kirche und kann noch Mitglieder gebrauchen.
Wäre es dann nicht naheliegend, endlich Ruhe zu geben und aus dem Verein, dessen fundamentale Prinzipien man ablehnt, einfach auszutreten und in den neuen Verein, der ist ja immerhin auch 500 Jahre alt, einzutreten?
Ich trete ja auch nicht in die FDP ein um anschließend einen Arbeitskreis Kommunismus-Jetzt! zu gründen.
Aber das ist wohl zu einfach gedacht. Die Umsätze der Papstkritiker-Industrie und der narzistische Gewinn als Opfer des bösen Katholizismus zu gelten, der ist einfach zu hoch.
Aber muss man mit der eigenen narzisstischen Störung unablässig unschuldige Christen belästigen?"
Quelle:
http://community.vanityfair.de/blogs/jost-kaiser/2009/02/die-papstkritiker-industrie/
Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht
"Und Levi richtete ihm ein großes Mahl zu in seinem Haus, und viele Zöllner und andre saßen mit ihm zu Tisch. Und die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten murrten und sprachen zu seinen Jüngern: Warum esst und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, die Sünder zur Buße zu rufen und nicht die Gerechten."
"Und die Pharisäer und Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt die Sünder an und isst mit ihnen. Er sagte aber zu ihnen dies Gleichnis und sprach: Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat und, wenn er eins von ihnen verliert, nicht die neunundneunzig in der Wüste lässt und geht dem verlorenen nach, bis er's findet? Und wenn er's gefunden hat, so legt er sich's auf die Schultern voller Freude. Und wenn er heimkommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war. Ich sage euch: So wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen."