Sonntag, 15. Juli 2018

Auf zwei Minuten

Die Gemeinden, die am Beginn eines Gottesdienstes mit dem Priester einen Gruß wie "Guten Morgen (Tag, Abend)!" wechseln und die am Ende der sonntäglichen Messfeier auf den Wunsch des Priesters: "Einen schönen Sonntag!" brav im Chor mit "Danke gleichfalls!" antworten, sind wieder seltener geworden als vor zwanzig Jahren. Egal, ob die theologische Einsicht zu dem Wandel geführt hat, dass ein liturgischer Gruß anders lautet, weil der erste Einladende bei jedem Gottesdienst der Herr selbst ist, oder ob es einfach das gesunde Empfinden war, dass hier etwas nicht ganz stimmt – Gott sei Dank! Denkt man intensiver über dieses Thema nach, möchte man sich noch mehr Zurückhaltung wünschen. Etwa wenn bei der Segnung eines Hauses der Priester zunächst alle Anwesenden mit Handschlag begrüßt und anschließend die Segnung nicht einfach mit den Worten "Im Namen des Vaters …" eröffnet, sondern anhebt: "Ich begrüße Sie zur Segnung Ihres neuen Heimes…" Oder wenn er bei einer Beerdigung, die unmittelbar an die Eucharistiefeier anschließt, auf dem Friedhof noch einmal anfängt: "Ich begrüße Sie zur Verabschiedungsfeier von …", wobei er womöglich sogar noch die Angehörigen mit Namen anspricht. Dem gegenüber ist die Eröffnung des Stundengebets wohltuend: "O Gott, komm mir zu Hilfe." – "Herr, eile mir zu helfen. …" Da stimmt die Richtung von Anfang an: Wir sind zusammengekommen, um zu beten, Gottes Wort zu hören und darauf zu antworten. Also wenden wir uns ihm zu – schon mit dem ersten Satz, der gesprochen wird. Vor allem, wenn zuvor schon die Gemeinschaft untereinander hergestellt ist. Wohl tut auch der Gruß, der die dem Gottesdienst eigene Gemeinschaft schafft: "Gnade und Friede von Gott unserem Vater … sei mit euch." Es ist eine glückliche Errungenschaft, dass man heute durch ein persönliches Wort eine Gottesdienstgemeinde sammeln und in die Feier einzuführen kann. Es zeugt von Kreativität, wenn dies nicht immer mit den gleichen Worten geschieht. Wenn aber mit den gleichen Worten, dann sind jene, die zum Zentrum führen, wohl am geeignetsten: "Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" oder "Der Herr sei mit euch!", meint Ihr Eduard Nagel.

Himmel gegen Hölle

In hundert Jahren besucht der Teufel Petrus. Er fragt, ob man nicht mal ein Fußballspiel machen könnte: "Himmel gegen Hölle". Petrus lächelt: "Glaubst du, dass ihr auch nur die geringste Chance habt? Alle guten Fußballspieler sind im Himmel: Beckenbauer, Pele, Schweinsteiger, Müller, Neymar, Maradona..." Der Teufel lächelt zurück. "Das macht gar nichts. Dafür haben wir alle Schiedsrichter."