15. FEBRUAR
S. Sigfrid (Siegfried), Bischof.
Das Fest des heil. SIGFRID, Bischofs und Apostels der skandinavischen Länder. — Sigfrid, von den isländischen Sagas Sigurd genannt,1 war Mönch von Glastonbury 2 und wurde zum Missionsbischof für Norwegen geweiht. Er wurde der bedeutendste Mitarbeiter des hl. Olaf Haraldson bei der Bekehrung Norwegens. Der apostolische Eifer des Königs wie seines Bischofs beschränkte sich aber nicht auf dieses Land allein. Von Olaf gesandt, ging Sigfrid auch nach Schweden zu König Olaf Erikson (Skötkonung), der in Sigtuna seine Hauptstadt hatte. Es gelang ihm eine Anzahl Männer für das Christentum zu gewinnen und vor allem den König selbst zu taufen — die Überlieferung nennt als Taufort die Quelle Husaby 3 —, aber die überwiegende Mehrzahl der Bauern am Mälarsee wollte von Thor und seinem Hochsitz zu Uppsala nicht lassen. Vor ihrer Gegnerschaft zog sich der König samt dem hl. Sigfrid in das südlicher gelegene Gotland zurück. Hier waren die Erfolge größer; zu Skara konnte der erste schwedische Bischofsitz errichtet werden, für welchen Erzbischof Unwan von Hamburg einen gewissen Thurgot weihte. Einzelnes über die Wirksamkeit des hl. Sigfrid in Gotland ist nicht bekannt. Allein Anschein nach hat er auch in Norwegen wieder gearbeitet und überhaupt eine Art Oberleitung der skandinavischen Mission innegehabt.4 Die letzten Jahre seines Lebens, vielleicht seit dem Heldentod des hl. Olaf Haraldson (1030), wirkte er in der südschwedischen Provinz Värend, wo man später zu Växjö sein Grab verehrte. Das Jahr seines Hinscheidens ist nicht bekannt;5 als Tag gibt das Totenbuch von Malmesbury den 5. April, die nordische Überlieferung dagegen den 15. Februar, an dem auch sein Fest gefeiert wurde.
ANMERKUNGEN:
1 Die Hauptfrage ist, ob der von Bremen als erster norwegischer Bischof genannte Johannes identisch ist mit dem als dritter Bischof bezeichneten Sigfrid. E. Bishop bejaht es mit guten Gründen, ebenso schon G. Dehio, Gesch. des Erzbist. Hamburg (1877), I 154f, dann Willson und Beckman (s. u.). Sicher wissen der Mönch Theodorich und die Sagas nur von einem Bischof Jön Sigurd; andererseits unterscheidet Adam von Bremen ausdrücklich zwischen Johannes, dem Bischof Olaf Tryggvassons, und den BB Sigfrid und Sigward, und sein Zeugnis ist das gewichtigste.2 Daß der Hl. Mönch in Glastonbury gewesen, ergibt sich aus dem Eintrag im Obituariuin: "Nonas Aprilis obiit Sigefridus Norwegensis Episcopus monaclius Glastoniae ; hic misit iv cappas, ii cum leonibus, et ii croceas" (Willi. Malmesb. Antiquitates Glaston. MGScript XV 325).
Das Sterbedatum der Sagas (15. II.) kann dem gegenüber keine ausschlaggebende Schwierigkeit bilden. Schmid (lc, 19f), der übrigens die Identität mit dem hl. S. nicht bestreiten will, hat Wilh. Malm. dahin m i ß verstanden, daß S. in Glastonbury begruben sei.3 Später s. Sigfridsquelle genannt, in der Reformation verschüttet. In der Kyrkohist. Arsskrift uitgefven af H. Lundström XVII (1916), 84/7 wird der vom hl. Bruno 1008 für die Suigi geweihte Bischof (episcopus noster) mit dein Bekehrer des Königs kombiniert (cf H. S. Voigt, Brun von Querfurt, 121f; 278f). Nils Höger, der bereits in Histor. Tidsskrift XXXIII (1913), 224/9 die gleiche Möglichkeit untersucht hatte, kommt zum Schluß, daß man nichts sagen kann. Wie über den taufenden Bischof hat man auch über den Taufort gestritten. Nat. Beckman weist in Kyrkohist. Arsskrift XI (1910), 214/9 nach, daß die zwei Traditionen, daß K. Olaf zu Husaby, und die andere, daß er in Birgitta källa getauft worden sei, ein und dasselbe besagen. Die besondere Verehrung der
irischen Heiligen Brigida an der Husaby- bezw. Sigfridsquelle betrachtet Beckman übrigens mit Recht als Beweismoment für die englische Herkunft des taufenden Bischofs. Schmid, 54/67 meint, daß durch die Tradition die Zugehörigkeit Husabys zum Dom-Stift Skara erklärt und gestärkt werden soll.4 Nach Anathon Aall, St. Sunniva og Biskop Sigurd (Hist.Tidsskrift de Kristiania 1897, 315ff) ist B. Sigfrid der Urheber der Legende der hl. Sunniva (BHL 7930, Potthast 1587), deren Kult er begründete und in den Dienst seiner Mission stellte (?). —
Der Mönch Theodorich wie die Sagas schreiben dem hl. Sigurd den Bau des Benediktinerklosters auf Nidarholm zu; nach Matthaeus Paris, wäre das Kloster 1028 von König Knut gestiftet (vgl. C. A. Lange, De norske Klostres Historie i Micldelalderen, Christiania 21856, 199/201).5 Zum letztenmal ist S. bezeugt 1029, als er am Begräbnis des Skara-Bischofs Thurgot in Hamburg teilnahm.
QUELLEN:
a) Die einzige, zeitgenössische Quelle für die nordische Mission wäre Adam von Bremen, aber er hat nur Blick für die Bremer Jurisdiktionsansprüche. Auch schwächt er seine Berichte nicht selten durch „dicitur" etc ab. Von Sigfrid spricht er Gesta Pont. Hammaburg. II cc 55, 62; III c 14; IV c 33 (MGScript VII 326ff; ed Schmeidler, 117ff; 124f; 155; 264).b) Theodorich, Mönch von Nidarholm, verwertet in seiner Historia de antiquitate regum Norwagiensium (vollendet 1177/80) neben Adam von Bremen auch die isländischen Sagas, die bereits die von Adam unterschiedenen Bischöfe Sigfrid und Sigward (von Trondhjem) in einen verschmelzen und mit Olaf Tryggvasson verbinden. Die Edd von Theodorich s. Potthast II 1055.
c) Über die Olaf Tryggvassons Sagas der isländischen Benediktiner Oddr (um 1190) und Gunnlaugr (+ 1218/9) und die spätere Ausgestaltung der Sigfridlegende auf Island überhaupt vgl. Schmid, 23/53.
d) Gesta s. Sigfridi (BHL 7716), nach Angabe der Värend-Bischofslegende 1205/6 vf., offenbar in Växjö; ed Fant, Script. rer. Suec. II 344/64 (mit alter schwedischer Bearbeitung) ; eine bessere Ausgabe bereitet T. Schmid vor. Nach diesem Autor (lc, 53ff ; 89/98) liegt dieser Schrift u. a. auch eine nicht mehr erhaltene Aufzeichnung über die Bekehrungsgeschichte Schwedens zugrunde, die um Mitte des 12. Jhs in Uppland vf. sein muß.
e) Zur späteren Entwicklung der Legende in den einzelnen schwed. Hochstiften und dänischen Chroniken vgl. Schmid, 99ff. — Die Vita s. Sigfridi (BHL 7707), ed Fant lc, 365/70 ist eine kürzere Bearbeitung der Gesta (Historia) s. Sigfridi. — Lektionen aus dem Brevier von Skara (BHL 7708) ed Fant, 371f.
LITERATUR:
ActaSSBoll Febr II 847/51 — A. D. Joergensen, Den nordiske kirkes grundlaeggelse og foerste udvilking (Koebnhavn 1878), bes. Anhang, 52/5; 97f. — Edrn. Bishop, Dublin Review XCVI (1885), 142/8 — Abs. Taranger, Den angelsaksiske kirkes indflydelse paa dennorske (Kristiania 1890), 143/80 — H. Hildebrand, St. Sigfrid och hans mission (Historisk Tidsskrift XI [Stockholm 1891], 73/88); zeigt in manchen Punkten eine merkwürdige Unkenntnis — Thom. B. Willson, History of the church and state in Norway (Westminster 1903), 42ff — Toni Schmid, Den helige Sigfrid (Lund 1931); grundlegende Untersuchung, wenn auch m. E. gegen die ältere Überlieferung etwas zu kritisch; pp 129/40 Besprechung der übrigen nord. und deutschen Literatur.
KULT:
Beste Darstellung der Entwicklung des Kults bei Schmid lc, 68/ 121. In den nordischen Quellen wurde S. von Anfang an als heilig oder selig bezeichnet. Sein Fest ist zum erstenmal 1292 in Strengnäs urkundl. bezeugt; im 14. bzw. 15. Jh in allen schwedischen (cf G. Lindberg, Die schwedischen Missalien des MA I, Berlin 1924, Sllf) und norwegischen DD. In Schweden war S. neben dem hl. Olaf der große Landespatron. In Dänemark war Roskilde ein Mittelpunkt seines Kults, außerhalb Skandinaviens wurde er nur in Birgittinnenklöstern verehrt. Jetzt Fest noch in Schweden 15. II. (Proprium Patronorum Poloniae et Sueciae, Mecheln 1850, hat ein Off. pr. am 24. II.). Über sein Andenken in den Mrll s ActaSSBoll lc. — Über dem Grab in Växjö (Schmid läßt es dahingestellt, ob es wirklich sein Grab war) errichtete man einen Altar, die Rel. daselbst wurden von den Neuerern des 16. Jhs als „Monument des Aberglaubens" zerstört (cf Bishop lc, 148). Rel. außerhalb Växjö werden erst zu Ausgang des MA mehrfach erwähnt (Schmid, 121).
b) Die Legende des hl. Siegfried lag bisher in noch keiner deutschen Fassung vor! -
Deshalb wurde exklusiv für diese Website im Scriptorium der Klosterbibliothek der Erzabtei St. Ottilien eine wortgetreue deutsche Übersetzung aus dem lat. »Codex Laurentii Odonis« (14. Jhdt.) von Br. Ambrosius Obermeier OSB angefertigt: Quasi eine "Welt-Erstveröffentlichung", gewidmet allen, die Siegfried heissen und die nun endlich die komplette Legende ihres hl. Namenspatrons nachlesen können, um sie anschließend der Welt mitzuteilen:nach dem »Codex Laurentii Odonis« (14. Jhdt.)
In jener Zeit gab es im Königreich Schweden einen König namens Olav. [Er war] ein Mann großen Edelmuts und großer Klugheit, der auch in militärischen Angelegenheiten unvergleichlich tüchtig war. Er hatte einen frommen Geist, jedoch nicht gemäß der [Glaubens-]lehre, da er Heide war und Götterbilder verehrte und nichts anderes kannte.
Er hörte jedoch, wie in starker Weise der Name „Christentum“ verkündet wurde, war aber im völligen Unwissen darüber, was man damit benannte und warum es so benannt wurde. Er kannte nämlich Christus nicht, noch wurde er jemals von irgendjemands Predigt im Glauben gestärkt.
Er war mit Mildred, dem König der Angeln, insofern verbündet, als dass sich beide mit jährlichen Geschenken und Abgaben gegenseitig ehrten und so ein Friedensabkommen zwischen beiden Reichen bestand. Als darum [einmal] ein solcher Austausch abgewickelt wurde, geschah es, dass in den privaten [Briefen], welche sich beide schickten, König Olav - enzündet vom Geist der Frömmigkeit - den König der Angeln bat, ihm jemanden zu senden, der vollkommen im katholischen Glauben unterrichtet sei, sofern er so jemanden habe. Er möchte nämlich Christ werden. Als König Mildred das hörte, verstand er, dass das Herz Olav‘ s vom Herrn besucht worden ist und indem er ihn ob jenem Besuch aus ganzem Herzen beglückwünschte und sich freute, nahm er die Bitte wohlwollend auf und gelobte zum Mitarbeiter am Heile dessen Seele zu werden. Also versammelte der König der Angeln den gesamten Rat der Kleriker und Priester und teilte ihnen die fromme Bitte des Königs mit und dessen Willen und Vorsatz, demnächst seinen Nacken unter das Joch des Glaubens zu beugen und für den König des Himmels Kriegsdienst zu leisten.
Als nun vom König ein dreitägiges Konzil abgehalten wurde und viele von ihnen [den Teilnehmern] mit Aufmunterungen und frommen Ansprachen dazu angehalten worden waren, durch einen Prediger dem König den Glauben zu übermitteln, konnte aus dieser so großen Menge von Heiligen Christi überhaupt niemand gefunden werden, der für Gott die Beschwerden dieser Reise auf sich nehmen wollte. [Der Ruf der] Wildheit jenes Volkes nämlich war zu den Ohren vieler durchgedrungen und darum kitzelte die Furcht das Herz eines jeden von ihnen. Aber der allmächtige Gott, der das Zukünftige im Voraus weiß, der niemanden verlieren, sondern alle retten will, sieht schon von Ewigkeiten her voraus, wie das Schicksal derer ist, die für würdig gehalten werden vom Irrtum der Seelen abgebracht zu werden.
Nachdem also das dreitägige Konzil abgehalten worden war und niemand sich dazu entschlossen hatte, die Mühen der Reise auf sich zu nehmen, wurde der Heilige Sigfrid, der Bischof von York, ein Mann großer Autorität und Frömmigkeit, gänzlich in der Kunde der Schrift unterwiesen, fähig aus seinem Schatz altes und neues hervorzuholen, vom göttlichen Ratschluss inspiriert und stand mitten im Konzil auf und sprach so zum König und allen Vornehmen, die zusammengekommen waren: „Heiligste Väter und Herren, welche ihr auf göttlichen Wink hin und den Befehl des Königs zu diesem Konzil zusammengerufen worden seid und euch versammelt habt. Warum stimmen wir nicht dem göttlichen Willen und den Bitten unseres Fürsten zu, da mit genügender Zuverlässigkeit feststeht, dass uns der göttliche Wille anzeigt, den Irrtum jenes Volkes durch die Kraft Gottes zu beseitigen und den Weg der Wahrheit und des Heiles der Seelen zu predigen? Wenn wir nämlich schon für den irdischen König, zur Ehre seines Namens und zur Herrlichkeit seiner Herrschaft, aus ganzem Verlangen für die irdischen Aufgaben unermüdlich [ein]stehen und für ihn arbeiten, wieviel mehr müssen wir dann dem göttlichen Willen und der Vorsehung gehorchen, von welcher wir den Lohn für alle Mühen erhoffen dürfen, wo nicht für Irdisches und Vergängliches gearbeitet wird, sondern nur dafür, diese Seelen für den Herrn zu gewinnen? Wir werden nämlich selig sein, wenn es uns widerfahren sollte, für Gott Verfolgung zu leiden oder zu sterben. Denn selig sind, die Verfolgung leiden um der Gerechtigkeit willen und selig sind, die im Herrn sterben. Rüttelt also euren Geist und euren Verstand auf [und erhebt euch] zum Herrn und nehmt die Mühe dieser Reise mit hingabevollem Sinn auf euch, damit ihr nach dieser Mühsal den Lohn des ewigen Lebens empfangt.“
2. LESUNG
Als der Mann Gottes so, unter der vollen Aufmerksamkeit aller, gesprochen hatte, gefiel allen die Rede, und mit der Zustimmung der göttlichen Gnade stimmten alle dafür, dass er die Mühe dieser Reise auf sich nehmen solle und [so] ohne Zweifel, wie er vorher gesagt hatte, für diese irdische Arbeit, den Lohn empfangen werde. Deshalb nahm jener wie ein Athlet Gottes, der auf den Herrn seinen Gott vertraut, ohne Furcht den Befehl aller [sofort] gehorsam auf, empfahl sich und die Seinen dem göttlichen Ratschluss und den Gebeten ihrer Heiligen und nachdem er sie gesegnet hatte ging er von ihnen weg. Er befahl also seinen Leuten, dass sie, gleich nachdem sie die notwendigen Dinge besorgt hätten, sich schnell für die Reise vorbereiten sollten und die Vorbereitung des Schiffes mit den dazu gehörigen Dingen schnell vorantreiben sollten. Nachdem alles für die Reise Notwendige vorbereitet worden war, stieg auch der Heilige Sigfrid in das Schiff, ließ Vaterland, Verwandte und Heimaterde zurück und stach unter vollen Segeln mit seinen Leuten in See.
Bei günstigem Wind durchfuhren sie das ruhige, weite [Meer] und nachdem wenige Tage vergangen waren, kamen sie in Dänemark an. In Dänemark gab es damals schon eine ziehmlich junge Einpflanzung des Christentums, daher beugte die dortige Bevölkerung noch nicht völlig seinen Nacken unter [das Joch] des Christentums. Doch die lauten Gerüchte über die Ankunft des Heiligen Mannes verbreiteten sich durch alle Regionen ringsum, da man ein Licht, das die göttliche Güte zum Heil der Völker bestimmt hat, nicht lange im Verborgenen halten kann. Als aber der König von Dänemark von seiner Ankunft hörte, wurde er mit sehr großer Freude erfüllt und seine ganze Familie jubelte [mit ihm] vor Freude. Die Barone und die Vornehmen des Königreiches kamen vereint mit dem König ihm entgegen und empfingen ihn mit großer Ehrerbietung, wobei sie sagten: „Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!“
Zu jener Zeit verkehrte mit dem König ein Mann großer Heiligkeit und Frömmigkeit, ein Prediger des katholischen Glaubens, der mit beharrlichen Ermahnungen und heiliger Predigt das Volk in der Furcht des Herrn bestärkte. Nachdem dieser von der Ankunft des Seligen Mannes erfahren hatte, hing er ihm in allem mit der gebührenden Ehrfurcht und [in] Freundschaft an. Und sie waren, gleichsam [zusammen] mit dem König, zwei Lichter, die man auf den Leuchter gestellt hat. Sie hat die göttliche Güte aus weit entfernten Gegenden zum Heil der Völker zusammengeführt.
Der König aber erfreute sich täglich an den Unteredungen mit dem Manne Gottes, wobei er ihn als heiligen und gütigen Mann erkannte und seine heiligen Ermahnungen im Inneren des Herzens bewahrte.
Nachdem schließlich einige Zeit vergangen war mit jenem großen König und man sich an den großartigen Unterredung erfreut hatte, teilte er [der Hl. Sigfrid] seinen Willen zur [Weiter-]reise mit. Nach erhaltener Erlaubnis [und] nach nicht geringer Danksagung für die empfangenen Wohltaten und nachdem er seine Leute versammelt hatte, trennte er sich von der königlichen Hoheit. Nachdem der König das alles gehört hatte, wurde er sehr traurig, da er den Geber so vieler Ratschläge, der ihm für recht langen Zeitraum zur Verfügung stand, die eilige Abreise nicht vorenthalten konnte. Denn es erschien diesem schwierig die [bereits] begonnene Reise hinauszuzögern, da offenbar seine Ankunft unablässig erwartet wurde, um des Heiles der Seelen und den Glauben an Gott jenes Volkes willen. Nachdem er also vom König empfangen wurde, um sich voneinander zu verabschieden, setzte der Mann Gottes wie ein tapferer Streiter Christi, ohne sich von Leiden schrecken zu lassen, sondern mit den Waffen des Glaubens und der Liebe geziemend gerüstet, seine Hoffnung und Hilfe auf den Herrn seinen Gott und wandte, als er sich aufmachte, seinen Blick gen Schweden, um die rauhen Wege in Angriff zu nehmen.
Und durch steile Berge, felsige Abgründe und dichte Wälder kämpfte er sich seinen Weg frei bis er schließlich zu jenem Land hindurchkam, welches man Värend nennt [und] welches das erste der südlichen Länder Schwedens ist. Es fließt über von allen guten Dingen. Es hat fischreiche Flüsse, ist voll von Bienen und Honig, ist geziert von fruchtbaren Äckern und Wiesen, üppig an Tieren verschiedener Arten [und] von großen und sehr dichten Wäldern umgürtet. Hier also, wie wir gesagt haben, kam der Heilige Mann Sigfrid, der Erzbischof von York, zuerst an. Und er erreichte unter der Führung des Herrn jenen Ort, der von den Einwohnern jetzt Vexiö genannt wird. An diesem Ort ist diesem Heiligen zu Ehren und zum Gedenken an den Hl. Johannes den Täufer ein steinernes Gebäude errichtet worden, das bis zum heutigen Tage die Kirche und den Bischofssitz ziert.
3. LESUNG
Es war also an jenem Ort, der von Wäldern und fischreichen Flüssen umgeben ist, der von grünenden Wiesen geziert ist, an dem der Heilige Gottes und seine Leute die Zelte aufschlugen und er befahl [ihnen] sich nach so großen Mühen des rauhen Weges zu erquicken.
Mit ihm aber waren drei seiner Neffen, welche dem Orden der Cluniazenser angehörten und deren Namen Unamann, Sunamann und Wynamann waren. Der eine übte das Priesteramt aus, der zweite war Diakon, der dritte Subdiakon.
Der Heilige Mann also, der von der großen Strapaze ermüdet war, wollte seine geschwächten Glieder mit Stille und Ruhe wiederherstellen und nachdem er in das Zelt eingetreten war, gönnte er sich ein wenig Ruhe. Als Unamann, sein Neffe, das sah, ergriff ihn die Sorge um seinen Herrn und er kam und setzte sich zu ihm. Ein Traum jedoch ergriff den Mann Gottes schnell. Er sah einen Engel des Herrn, der mit gewaltigem Glanz umhüllt war, mit gütigem Antlitz bei sich stehen und dieser begann ihm zu verkünden: „Stehe schnell auf, von Gott geliebter, und folge mir!“ Als jener aber ihm im Geiste folgte, führte ihn dieser an einen weit entfernten Ort und zeigte ihm eine Kirche, welche nach einem bestimmtem Maß zu bauen sei. Dann verschwand er. Nachdem der Mann Gottes aus dem Traum erwacht war, stand er auf und sah nur seinen Neffen alleine. Da sagte er: „Stand der Eingang irgendjemandem offen, als Wir eingeschlafen waren?“ Dieser antwortete: „Niemandem, Herr.“ Und der Heilige fügte hinzu: „Mir erschien in einem Gesicht ein Mann von anmutigem Anblick und schönem Antlitz und so sprach er zu mir: ‘Stehe schnell auf und folge mir!‘ Als ich ihm dann sogleich gefolgt war, zeigte er mir einen Ort, wo er mir ein Oratorium Gottes mit einem gewissem Maß an Breite und Länge vorzeichnete und sagte: ‚Hier baue ein Haus für den Herrn, in welchem Sündern Vergebung und Gerechten Gnade gewährt werden soll!‘ Komm also und lass uns sehen, ob man die Vision des Traumes mit dem Zeugnis der Wahrheit prüfen kann!“ Und sogleich standen sie schnell auf und eilten zu dem Ort und sie fanden die mit sicheren Hinweisen vorhergesagten Zeichen, welche dem Manne Gottes von dem Engel gezeigt worden waren. Und der erhabene Namen des Herrn, welcher die Seinen immer in ihrer Hoffnung tröstet, wurde von beiden in Jubel gepriesen.
Als er [der Hl. Sigfrid] sich nun einige Tage lang dort aufgehalten hatte, begannen die Einwohner des Landes bei ihm zusammenzulaufen - jene nämlich, denen der Heilige Geist in die Herzen sprach. [Und von diesen kamen] einige aus Bewunderung, einige aus Frömmigkeit.
Sie fanden also einen Mann in bischöflichen Gewändern vor, mit Mitra und Hirtenstab geziert. Und da er ihnen aussah als würde er Hörner auf dem Haupte tragen, konnten sie gar nicht aufhören ihn zu bewundern, da sie noch niemals [zuvor] so etwas gesehen hatten. So ergriff der Mann des Herrn die Gelegenheit und predigte allen, die angekommen waren, das Wort des Herrn. Und der Herr half ihm bei seiner Bemühung durch die Predigt, indem er die Herzen seiner Hörer erleuchtete. Bei ihm strömten viele Adelige und viel einheimisches Volk zusammen, die von der neuen Sekte predigen hörten und sie neigten das Ohr dem Wort des Lebens [und] der göttlichen Lehre zu, wobei sie [dieses] mit den Ohren des Herzens verstanden und es ohne Widerspruch aufnahmen. Es gab nun also zwölf Stämme in diesem Land, welche damals durch Anführer oder Adelige in Form einer Republik oder nach alten Gesetzen [Bräuchen] regiert wurden. Durch die göttliche Gnade inspiriert, wurde von den Ältesten dieser zwölf Stämme, gemäß dem Wunsch des ganzen Landes, beschlossen, dass von jedem Stamm Männer zu wählen seien, welche in das Geheimnis der Taufe eingeführt werden und somit den anderen Glaubensboten sein sollen.
So wurden zwölf der ältesten und weisesten Männer aus diesen Stämmen gewählt und zum Manne Gottes gesandt, damit sie, nachdem sie die Wahrheit der Predigt vernommen und anerkannt haben, dem Heiligen Manne als Boten für das ganze Land zur Verfügung stehen sollten. Als nun jene zwölf dahin kamen, wo der Mann Gottes den Samen des Glaubens ausstreute, hörten sie mit verständigem Geist die Worte des Lebens aus seinem Mund. Was [will man]noch mehr?
Der Mann Gottes begann mit einer Darlegung des Evangeliums über die Stelle, an der der Herr sagt: “Wenn jemand nicht aus Wasser und dem Hl. Geist wiedergeboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes eintreten.“ Und: „An dem Tag, an dem der Sünder umkehrt und bereut, werden alle seine Sünden vergeben“. Gemäß dem Willen Gottes bekehrte sich jeder dieser zwölf Männer zum Glauben. ‚Sie glaubten an unseren Herrn Jesus Christus und dem Manne Gottes und [ebenso wie] ihren [alten] Namen setzen sie durch die Taufe [auch] jenem [bereits] zwölften Tag ein Ende. Der Hl. Sigfrid befahl ihnen ihre [Tauf-]namen aufzuschreiben, damit diese nicht der Vergessenheit anheimfallen und nicht vielleicht durch die Anfeindung des Teufels einer von ihnen vom Glauben abfalle.
4. LESUNG
Am zwölften Tag versammelten sie sich wiederum bei dem Manne Gottes und versprachen die Treue, die sie Gott und dem seligen Manne geschworen hatten, nach dem Willen Gottes zu halten und jenem aus ganzem Herzen zu dienen. Als der Mann Gottes dies hörte, wurde er ganz von Freude erfüllt und gratulierte ihnen und segnete sie und heiligte sie durch den Empfang der Heiligen Taufe. Als also all ihre [Tauf-]Namen aufgerufen wurden, kontrollierte er den Namen eines jeden [einzelnen] und bemerkte, dass einer fehlte. Da befiel den Hl. Sigfrid großer Schmerz ob jenem Mann, da er annahm, dass dieser entweder den Glauben vortäuschte oder ihn die guten Taten reuten und er fragte sie, aus welchem Grunde jener fehle.
Diese [anderen aber] entschuldigten jenen damit, dass ihn sein Versprechen und Gelübde in keinster Weise reuten, sondern dass jenem, der mit willigem Geist Reines versprach, ein jäher Tod zuvorgekommen sei. Als der Heilige Mann hörte, dass jener tot sei, betete er inständig für ihn, dass seine Seele wenigstens etwas Ruhe genießen könne und dass der Feind sich nicht über diese freue und triumphiere. Denn es wurde bezeugt, dass die Reinheit [seines] Glaubens sich als tauglich erweisen werden würde.
Nicht lange nachdem der christliche Glaube gewachsen war, beschloss der Heilige Mann auch dessen Kindern und Angehörigen zu erlauben, im Nachhinenein an seinem Grab das Zeichen des Kreuzes Christi als Zeugnis des Glaubens aufzurichten.
Und die Menge der Gläubigen strömte jeden Tag bei dem Manne Gottes zusammen und wurde von ihm im Namen unseres Herrn Jesus Christus getauf. Und von Tag zu Tag wuchs die zahlreiche Menge der Gläubigen. Und schon legten Bewohner aus einem großen Teil jenes Landes den Nacken unter das Joch des christlichen Glaubens, so dass der Mann des Herrn sich in Gott seinem Herrn überaus freute und jubelte, da der Feind des menschlichen Geschlechts die Früchte seiner Arbeit, deren er beraubt wurde, vor seinen Füßen niedergestreckt liegen sah. Auch die Nachhaltigkeit seiner Predigt wuchs und seine gefeierte Lehre wurde überall im Volk verbreitet.
5. LESUNG
Als der König Olav, den wir oben bereits erwähnten, hörte, dass jener [Hl. Sigfrid] im Königreich Schweden angekommen sei, schickte er ehrwürdige Boten zu ihm und forderte ihn auf, zu ihm zu kommen. Dieser übertrug die notwendigen Angelegenheiten, in Übereinstimmung mit dem Kirchenrecht, an seinen Neffen Unamann, einen religiösen und tüchtigen Mann, den er der Kirche Gottes voranstellen wollte. Dem Sunamann und dem Winamann befahl er ihm als Helfer bei und befahl ihnen, weiterhin Gebete und Fürbitten fortwährend zu Gott zu richten, das Volk, das zur Taufe herbeiströmte, im Namen des Herrn zu taufen und das Wort des Lebens treu zu verkünden.
Nachdem sie von seiner Ermahnung wie zugleich vom Gehorsam sehr gestärkt worden waren, gingen sie daran, mit allem Bemühen und Eifer, das [aufgetragene] Werk zu erfüllen, indem sie predigten und dem Teufel unendlichen Schaden zufügten, dadurch dass sie selbst den Geboten Gottes untertan waren und jene tauften, die aus der Nichtigkeit [der Verehrung] der Götzenbilder zu Gott flüchteten.
Der selige Sigfrid jedoch, nachdem er seine Herde gestärkt hatte, verabschiedete sich von allen und machte sich beherzt auf den Weg. Und mit seinen Leuten eilte er in schnellem Lauf zum König von Schweden. Der König aber wurde von Freude erfüllt und eilte ihm entgegen und nahm ihn in Ehren auf. Nach wenigen Tagen, in denen der Mann Gottes das Wort Gottes verkündete, glaubte der König - zum Heil des Volkes - und er wurde getauft zusammen mit seiner ganzen Familie, seinen Hausgenossen, seinen Dienern und seinem ganzen Heer. Nachdem er dies vollbracht hatte, sah der Heilige Gottes das Volk vom Irrtum verschiedenen Aberglaubens getäuscht und dies schmerzte ihn sehr. Und da er Mitleid mit ihm hatte, legte er dem Verletzten den Verband der Heiligen Aufmunterung an, goss das Öl der Heiligen Predigt auf seine Wunden und tauchte es in die Fluten der Heiligen Taufe. Und als der Mann Gottes dies alles unermüdlich ausführte und durch die geschenkte Gnade Gottes das Volk die Irrtümer des Teufels verließ und zur Taufe zusammenkam, begannen sie die Götzenbilder zu zerstören und dem Teufel unendlich viel Schaden zuzufügen. Als der selige Bischof die unendliche Menge Volkes sah, die mit bereitwilliger Hingabe unermüdlich zum Glauben an Christus zusammenlief, wurde er ganz heiter vor Freude und dankte Gott, der ihn gewürdigt hat, durch seine Mühen dem Volk zu Hilfe zu kommen. Als der Teufel aber den Lohn für seine Ungerechtigkeit sah, den er dafür empfing, das Volk um ihre Seelen zu betrügen, ergriff er - der darin erfahren ist, sich [selbst] oft [auch] durch andere Ungerechtigkeiten zugrunde zu richten - die Waffen, um die Schafe, die während der Abwesenheit des Hirten verwaist [und somit] bar jeglicher Verteidigung waren, anzugreifen und zu zerfleischen. Schließlich entzündete sich das Feuer seiner Bosheit gegen die Neffen wegen [ihrer] Werke so sehr, dass er zwölf Verschwörer auf sie loshetzte und deren Ermordung schnellstmöglich veranlasste. Deshalb, da nun die Passion derselben erwähnt wurde, sei es erlaubt, zum Trost der Anwesenden und zur Erbauung der Künftigen, kurz zu gedenken, wie diese, in der Abwesenheit des Mannes Gottes, das Martyrium erlitten.
6. LESUNG
Als der selige Bischof bei dem König verweilte, bekehrten seine drei Neffen, wie gesagt worden ist, nämlich Unamann, Sunamann und Winamann, an jendem Ort, den man jetzt Vexiö nennt, den der Heilige Mann erbaut hatte und wo er eine Holzkirche errichtet hatte, das Volk durch beständige Predigt und Aufmunterung zum Glauben an die Heilige Dreieinigkeit. Aber weil sie die Sitten und die Sprache des Landes nicht vollkommen kannten, gewannen sie noch andere Männer hinzu, die von edlerer Herkunft und berühmt durch ihre Würde waren, die auch im Abwickeln anderer Geschäfte kundiger zu sein schienen, und stützten sich, in dem was sie fortan taten, völlig auf ihre Ratschläge. Diese hingen ihnen in solcher Vertrautheit an, dass sie sich zu Tisch und bei Gastmählern häufig zu ihnen gesellten und ihre Geheimnisse in allem genau kannten. Sie sahen daher ihr Ornat mit allem Zubehör, welches unterschiedlich mit Kostbarkeiten und Verzierungen geschmückt war – die Kelche, die goldenen und silbernen Löffel – und über dies alles staunten sie. Wie es aber häufig geschieht, reizte der Teufel, der immer ein starker Neider alles Guten ist, die zwölf eben erwähnten Männer so sehr und bewegte sie dazu, sich zum Mord gegen jene zu verschwören.
[Sie wollten] sie also zu beseitigen und sie ihrer Güter zu berauben. Aber weil sie das Volk fürchteten, das ja die geplante Tat aufdecken könnte, warfen sie, nach heidnischer Sitte, untereinander das Los, um aus jenen zwölf Männern acht auszuwählen, die die geplante Tat nachts gegen die Unschuldigen ausführen sollten. So wurde es auch gemacht. Denn die Anhänger des Teufels brachen nachts in das Haus ein, in welchem die besagten Männer lagen, und, nachdem sie ihre Schwerter gezogen hatten, schlachteten sie sie ab, indem sie ihnen die Köpfe abschlugen. Nachdem sie dieses äußerst schändliche Verbrechen begangen hatten, sammelten sie die heiligen Häupter ein und legten sie in ein großes Wassergefäß, dem sie einen gewaltigen Stein anhängten, der so groß war, dass er mit der Kraft zweier Ochsen gezogen werden musste. Und sie versenkten die [Häupter] inmitten des Flusses neben der Kirche jener Märtyrer.
7. LESUNG
Als dann jene Verbrecher von der Bestattung zurückkehrten, verbrachten sie die Füße [wahrscheinlich: die Leiber] jener, die sie zusammengebunden hatten, in dichten Busch, der nur für Tiere zugänglich ist, und dort ließen sie sie zurück, wobei sie einen Steinhaufen darüber errichteten, in dem Glauben, dass sie das Verbrechen vor dem Angesicht der göttlichen Liebe verbergen könnten, deren Augen alles bloß und offen[kundig] ist. Aber der allmächtige Gott der das Künftige im Voraus weiß, der vorher wusste und beschloss seine Heiligen durch das Martyrium zu retten, wollte sie nicht lange an dem Ort des Schreckens und der wüsten Einsamkeit zurückhalten, sondern wollte auf unerwartete Weise durch den Erweis von Zeichen und Wundern ihre Heiligkeit offenbaren.
Nun pflegte dort eine Schar von Raben, die sich dort oft versammelte, unaufhörlich den ganzen Tag laut zu krächzen. Aber eine Taube wunderbaren Glanzes erhob sich nachts von jenem Ort aus in die Luft und mit der Helligkeit ihres Lichtes gab sie einen Hinweis auf die Heiligkeit jener [Märtyrer]. Als das die Unerfahrenen und die Ungläubigen sahen, wunderten sie sich ob dem Erscheinen solcher ungewohnter Wunderzeichen und glaubten deshalb, dass dies ein Zeichen einer besseren Zukunft und folgenden Wohlstands sei. Daher gab es einen Massenauflauf, wobei einer dem anderen die Kraft des Wunders mitteilte. Die auf das Äußerste verbrecherischen Henker aber fürchteten, dass durch das gerechte Urteil Gottes das überaus schändliche Verbrechen in aller Öffentlichkeit bekannt und ihnen die verdiente Strafe zuteil würde. [Und so] nahmen sie die Heiligen Leiber jener [Märtyrer] von dort, wo sie sie hingeworfen hatten, weg und begruben sie in der anderen Nacht dort, wo sie sich bis zum heutigen Tag - nach dem verborgenen Ratschluss Gottes - vor dem begehrenden Volke verbergen.
Der Teufel aber freute sich über den Mord an den Dienern Gottes, [mit dem] er auf so schreckliche Weise triumphierte. Und der ergriff schnell die Waffen der Ungerechtigkeit und zürnte glühend gegen die neue Einpflanzung der Christenheit und griff in seiner Schlechtigkeit die Schafe, von jeglicher Hirtensorge verlassen, indem er Gift verspritzte, an. Denn er entflammte den Zorn, schürte den Hass, entflammte die Wolllust [und] nährte die Zwietracht. Den einen reizte er zum Neid, jenem pflanzte er Betrug ein, jenen erhebte er in Hochmut, diesen schädigte er durch Betrug, einen anderen beschmutzte er mit Ehebruch, jenen brachte er mit Mord um. All diese griff er aus dem Hinterhalt mit den Waffen des Frevels an und zog sie mit sich hinab in die Unterwelt.
Als jedoch der Hl. Sigfrid die Nachricht vom Mord an seinen Neffen erhielt und die Umstände ihrer Ermordung ihm bekannt gemacht wurden, dankte er Gott überaus, der es gefügt hat, dass jene aus den Fluten dieser Welt durch die Krone des Martyriums herausgerissen wurden und durch einen kostbaren Tod – [nämlich] durch die Vergießung ihres Blutes - zu ihm gelangten. Der Bekenner Christi bereitete folglich die Rückkehr zu seinen anvertrauten Schafen vor, um sie aufzusuchen und zu trösten, da es ihn so sehr schmerzte, sie ohne Rat und Trost zu wissen. Nachdem er auch die Erlaubnis des Königs erhalten hatte und die Wege für ihn offen standen, befahl er seinen Leuten, das für die Reise Notwendige vorzubereiten.
Als der König freilich hörte, dass die Neffen des Heiligen Mannes einem solch grausamen Mord zum Opfer gefallen waren, schmerzte ihn dies sehr stark und er schickte den Heiligen Mann mit seinem Gefolge dorthin vor, wobei er versprach, ihm schnell zu folgen. Und er sagte: „Deine herausragende Heiligkeit schreite mit deinen Leuten voran und bemüht euch deine neue Einpflanzung zu erneuern und sie in den einstigen Zustand zurückzuversetzen. Wir aber werden ohne zu Zögern deinem Weg folgen und die verletzte Ehre deiner Person und die Grausamkeit des Todes deiner Neffen mit der Strafe unseres Gesetzes [und] mit richterlicher Gewalt ahnden und mit gebührender Genugtuung rächen.“ Der König fürchtete nämlich, dass der Mann Gottes vom großen Schmerz über die Seinen und von Angst bewegt, das noch im Glauben schwache Volk verlassen würde.
8. LESUNG
Als also der selige Sigfrid nach Värend zurückkam, fand er, wie wir vorher gesagt hatten, seine Neffen tot und alle Gegenstände und notwendigen Dinge, die er ihnen für den Gottesdienst oder die häuslichen Notwendigkeiten anvertraut hatte, völlig zerstört und verstreut und das Volk im Glauben schon wankend und zum Abfall neigend vor. [Und] dies schmerzte ihn sehr. Deshalb setzte er die Arbeit über den Schmerz und verbrachte wachend Tage und Nächte, verharrte im Gebet, in der Predigt und der Aufmunterung, den Verfall an allen Orten beseufzend, die einen im Glauben bestärkend, die anderen aber zum selben bekehrend und im Glauben festigend, diejenigen, welche zur Taufe herbeieilten, nahm er gütig auf und sich selbst stellte er unermüdlich in den Dienst an Gott. Zu jener Zeit nämlich, als der Heilige Mann inständig die Güte Gottes dafür anrief, ihm seine Neffen zu zeigen, ging er in einer Nacht aus seinem Haus heraus und ging an einem See, der in der Nähe des Friedhofs und der Kirche liegt, spazieren. Im See sah er drei Lichter, welche hell wie die Sterne leuchteten und sich in Richtung des östlichen Ufers bewegten. Als der Mann des Herrn dies vernahm, pries er freudig Gott und lief schnell zu dem in der Region befindlichen, besagten Ort. Als sich aber die Lichter dem Ufer näherten, warf der Mann des Herrn die Stiefel, die er an den Füßen hatte, weg, warf sich ins Wasser und [schwamm] ihnen [den Lichtern] eilends entgegen. Und als sich der Heilige Gottes vom Herrn erhört und seiner wunderbaren und unerschöpflichen Barmherzigkeit gewürdigt sah, begann er Lobgesänge herauszurufen, dem, der es fügt, seine Heiligen zu verherrlichen und in würdiger Weise im Himmel und auf Erden diese glänzen lässt. So lief der Mann des Herrn schnell herbei damit das Begehren seines Herzens noch schneller Ruhe fände, das Licht [aber], welches vorher seinen Augen erschienen war, war verschwunden. Jener aber, der beharrlich und gründlich suchte, fand schließlich einen hölzernen Zuber [i.e.: Eimer, Bottich] mit drei Häuptern, an dem ein großer Stein gebunden war. Er nahm diesen [den Zuber] und stellte ihn auf den Boden und sitzend legte er sich die Häupter auf den Schoß und [der Situation] äußerst angemessen und aus menschlichem Gefühl heraus mit ihnen leidend sagte er: „Gott wird das rächen!“ Und plötzlich kam aus einem der Häupter eine Stimme und antwortete so: „Es wird gerächt werden“. Dementgegen fragte er: „Wann?“. Der dritte antwortete: „An der Kinder Kinder.“ Die Häupter nämlich schienen so frisch und unverwest, als ob sie in derselben Stunde von den Körpern abgetrennt worden wären. O wunderbare göttliche Kraft! O Macht [Gottes], die man überall verkünden soll! O in allem zu lobende Bamherzigkeit [Gottes], die sich gewürdigt hat ihren Bekenner so zu erfreuen und gänzlich durch den Erweis von Wundern zu zeigen, wie kostbar in seinen Augen der Tod seiner Heiligen ist. Das himmlische Licht, das in die abgründige Tiefe und in wogende Fluten gesandt worden ist, fürchtete die Kraft des Windes nicht und leuchtete. Der gewaltige Felsen schwamm zwischen den starken Wellen umher und die empfindungslosen Lippen der Häupter brachten sehr klare Stimmen hervor und durch den Dienst der Zunge formten sie auf vollständige und vollkommene Weise den Fluss der Worte. Wer würde denn,ob dem Hören dieser Dinge, nicht staunen? Wer würde [da] nicht sprachlos werden?
Der Mann des Herrn also, der durch so große Wunder so sehr entflammt wurde von der Barmherzigkeit Gottes und im Herrn bestärkt worden ist und noch kräftiger erstand in der Kraft des Herrn und von Tag zu Tag stärker wurde, sammelte die Häupter ein, die er in würdiger Weise bei sich aufbewahrte und er bemühte sich, die Entäußerung durch Nachtwachen, Fasten und beständige Gebete einzuüben und Gott Dank zu zollen.
9. LESUNG
Inzwischen kam Olav, der König von Schweden, den wir bereits oben erwähnten, mit versammeltem Heer und starker Hand nach Värend und unterzog die Verschwörer und Mörder, die sich am Mord an den Heiligen bereichert hatten, der gerechten Strafe. Als daher das Volk des Landstrichs von dem Gericht des Königs an den Übeltätern hörte, fürchtete es sich und die Furcht kitzelte die Herzen der Zuhörer. Und als sie den Zorn des Königs, den sie zu Recht verspürten, versuchten zu besänftigen, nannte er ihnen eine Summe an Silber- und Goldtatlenten, nämlich für jeden von ihnen die dreifache Wiedergutmachung. Als aber das Geld eingesammelt worden war, gab der König dem Land allgemein sein Pardon und das besagte zusammengetragene Geld wurde vor dem Angesicht aller ausgeschüttet. Und der König sprach zu dem Mann Gottes mit folgenden Worten: „Wir wissen, o du von Gott geliebter, deine Hoheit durch den Mord an deinen Neffen äußerst beleidigt. Deshalb soll das hohe Gewicht dieses rotgelben Metalls dazu dienen, die dir angetane Ungerechtigkeit zu sühnen und die Erhabenheit deiner Ehre wieder herzustellen. Darauf antwortete der Mann des Herrn: „Wir wissen, guter König, und wir wissen [es] wahrhaft, dass die göttliche Majestät in dieser Tat arg verletzt wurde. Daher können wir Unser Unrecht leicht gering achten. Aber weil vor allen Dir, o König, die Reichtümer an Gold und Silber zustehen, sollen sie dir gehören und deiner Ehre dienen. Und deine Besitzungen in Hwff [sic!] und Thyudhby [sic!] sollen dir zu deiner königlichen Ehre gereichen und gewähre [diese] der Heiligen Kirche zur immerwährenden Nutznießung.“
Als der König aber seine Bitte hörte, neigte er gerne die Festigkeit seines Willens und durch die königliche Autorität übereignete er die Besitztümer, die der Mann Gottes erbeten hatte, für immer der Kirche von Vexiö.
Nachdem dies geschehen war, kehrte der Mann des Herrn zu den gewohnten Waffen zurück und mit Gebeten und Tränen bereitete er sich selbst Gott zum wohlriechenden Opfer und die anvertraute Herde übergab er dem Herrn.
Und er durchstreifte die Regionen Schwedens predigend, taufend und das Volk zum christlichen Glauben bekehrend. Auch mit heiligen Ermahnungen ermahnte er diejenigen, die er zum Glauben an Christus führte, damit sie in Treue zu diesem [Glauben] verharren mögen, um den ewigen Lohn zu empfangen. Und er baute Kirchen, weihte Kleriker und wies sie dazu an, predigend und taufend das Volk für den Herrn zu gewinnen.
Nachdem er also in jenen Gegenden eine zahlreiche Menge für den Herrn gewonnen hatte, kehrte er zu seiner Kirche, die er zuerst in Värend gebaut hatte, zurück und dort gab er seinem Herrn, wie der treue und kluge Knecht, das ihm anvertraute Talent treu zurück. Er blieb aber dort für lange Zeit und diente Gott in Demut und mit einem heiligen Leben und vollendet in einem guten Alter ging er glücklich zum Herrn, dem er immer treu gedient hatte. Er wurde an jenem Ort begraben, den er sich zu ruhen erwählt hat und sich Gott ganz schenkte.
c) Last but not least : Die Acta Sanctorum. - Eine unerschöpfliche Fundgrube und wahrer "Quell der Weisheit" (für alle Altphilologen). - Hier wurde von John van Bolland (1595-1665) und seinen jesuitischen Nachfolgern, den sog. Bollandisten, in immer zunehmender Ausführlichkeit alles gesammelt, was man über die Heiligen der Katholischen Kirche nur "sammeln" konnte. Bis 1786 erschienen 52 Bände.
Über den hl. Siegfried wurde natürlich auch einiges "gesammelt":
>> Hier können Sie es nachlesen (PDF).
II. EINIGE INFORMATIONEN ÜBER DEN HL. SIEGFRIED AUS DEM INTERNET:
SIGFRID, Heiliger
1. H. 11. Jhd. Englischer Missionsbischof, der in Schweden und ev. auch in Norwegen wirkte. Sein Festtag ist der 15.2., sein Attribut ein Zuber mit drei Köpfen. Das Jahr seiner Heiligsprechung steht nicht fest, eine Quelle des 17. Jhd.s nennt 1158. - Adam v. Bremen erwähnt in seiner Hamburgischen Kirchengeschichte einen Sigafridus, der als englischer Bischof in Norwegen, Götaland und Svealand missionierte, ca. 1030 in Bremen war und danach wieder nach Schweden zurückkehrte. Er habe bis in Adams eigene Zeit gelebt. Etwa 100 Jahre später ist in isländischen und norwegischen Quellen ein Bischof Sigurd erwähnt, der Olav Skötkonung taufte und in Växjö (Schweden, Provinz Värend) starb. Vermutlich sind beide identisch. Die Bischofs- und Königschroniken der Provinz Västergötland (Mitte 13. Jhd.) vermelden S.s Wirken dort, die Taufe des Königs in Husaby, seine spätere Tätigkeit in Värend und seinen Tod in Växjö. - Die 1205/1206 aufgezeichneten »gesta beati Sigfridi« sind leider nicht erhalten, so daß weitere Einzelheiten seiner Tätigkeit nur indirekt aus den liturgischen Texten seines Heiligenfestes geschöpft werden können. Das älteste überlieferte Sigfridoffizium (Fassung A) stammt aus dem Ende des 13. Jhd.s und ist im sog. Toresundsbrevier lückenhaft erhalten (als Einband von Rechenschaftsbüchern Gustav Vasas). Eine etwas erweiterte Fassung (B), in Form eines Reimoffiziums, bringt der vom Ende des 14. Jhd.s stammende »Codex Laurentii Odonis«. Die in neun Lectiones erzählte Legende hat in groben Zügen folgenden Inhalt: Erzbischof S. von York kam auf Bitten Olav Skötkonungs aus England über Dänemark nach dem fruchtbaren Landstrich Värend. Dort missionierte er und baute eine Kirche. Während er zum König nach Västergötland zog, überließ er sie seinen drei Neffen zur Obhut. Diese wurden heimtückisch ermordet, ihre Köpfe in einem steinbeschwerten Zuber ins Wasser versenkt. Als S. zurückkam, fand er durch eine Lichterscheinung die Häupter wieder. Der König startete eine Strafexpedition, in deren Folge der Växjöer Kirche zur Sühne Landbesitz übertragen wurde. Im 14. Jhd. wurde S. im Zusammenhang mit einem geplanten Missionszug nach Osten zum Schutzpatron des Reiches (neben Erich dem Heiligen). König Magnus Eriksson gab als Förderer des Kultes 1342 die Stadtprivilegien an Växjö »zur Ehre Gottes und des Hl. S.«, Papst Clemens V erließ 1352 eine Ablaßbulle. Diese Bedeutung S.s spiegelt sich in den Offenbarungen der Hl. Birgitta (VIII, 46). Der Sigfridskult verbreitete sich auch nach Dänemark, Finnland und Norwegen.
Lit.: ASS Februarii, II, [1864], 848-852; - Adam v. Bremen, Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum, MGH Script. VII, 267-389; - Toni Schmid, Den helige Sigfrid, 1931; - Gotthard Virdestam, Växjö stifts herdaminne, Del 8, 137-146; - Lars-Olof Larsson, Det medeltida Värend, 1964; Tryggve Lundén, Den helige Sigfrid, in: Credo 1957, 97-143; - Alf Önnerfors, Die Hauptfassungen des Sigfridoffiziums, 1968; - Sven Kjöllerström, Sankt Sigfrid, Sigfridslegenden och Växjö stift, in: KÅ 1980, 27-33; - Sven Kjöllerström, S:t Sigfrids färdväg till Sverige, in: SvTK 1981, 1-8; - Sven Kjöllerström, Växjö stifts biskopslängd, in: KÅ 1981, 39-51; - Lars-Olof Larsson, Den helige Sigfrid och Växjöstiftets äldsta historia, in: KÅ 1982, 68-94; - Nordisk Familjebok XXV, 416-417; - Svensk Uppslagsbok XXV, 1068-1069; - LThK IX, 742; - BS XI, 1038.
Ute Önnerfors
Quelle: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL)
http://www.bautz.de/bbkl/s/sigfrid.shtml (26.03.08)
Heiliger Siegfried (Sigurd) von Schweden
Lebensdaten
geboren im 10. Jahrhundert in England
gestorben am 15. Februar um 1040 wahrscheinlich in Växjö (Schweden)
Vita
Siegfried (Sigurd) ging als "Apostel von Schweden" in die Geschichte ein. Im 10. Jahrhundert in England geboren, wurde Siegfried Mönch in Glastonbury in der Nähe von Bristol.
Zunächst geht Siegfried gemeinsam mit dem Wikingerführer Olav I. Tryggvason 995 nach Norwegen. Später missioniert er in Schweden: es heißt, König Olaf Skötkonung selbst habe ihn zur Glaubensverkündigung dorthin gerufen. Später empfängt der König von Siegfried die Taufe.
Vor dem Widerstand der Bauern flieht der Missionar nach Südschweden. Dort gründet er in Gotland das erste schwedische Bistum zu Sakara.
Es heißt, er sei in Växjö, wo er sein Missionswerk als "Apostel der Schweden" einst begonnen hatte, an einem 15. Februar um 1040 gestorben. Legenden erzählen, Siegfried sei nach seinem Tod im dortigen See versenkt worden. Anderen Berichten zufolge wurde er in Växjö begraben und seine Gebeine zur Zeit der Reformation vernichtet. Seit dem 13. Jahrhundert wird der heilige Siegfried in Schweden, aber auch in Dänemark, Norwegen und Finnland verehrt.
Namensbedeutung
Siegfried bedeutet "siegreicher Schütze" (althochdeutsch).
Namensableitungen
Von 'Siegfried' können folgende Namen abgeleitet werden: Siegfrid, Sigurd, Sigrun, Friedel, Fried, Friedo.
Darstellung
Siegfried von Schweden wird oft als Bischof dargestellt. Manchmal steht er auf einem Schiff und segnet das Meer, während er vom Teufel bedroht wird. Andere Abbildungen zeigen ihn mit einem Kübel, in dem sich drei abgeschnittene Köpfe befinden.
Patron
Siegfried ist Patron von Schweden.
Quelle: Kirchensite - Heiliger Siegfried (Sigurd) von Schweden
Sigfrid of Wexlow, OSB B (AC)
(also known as Sigfrid Växjö)
Born in Glastonbury, England (?); died at Växjö, Sweden, c. 1045; canonized by Pope Adrian IV (?).
Untrustworthy accounts say that the patron saint of Sweden is an Englishman, Sigfrid, who reached Sweden as a result of a call from King Olaf Tryggvason of Norway, who had been converted himself by another Englishman, Saint Alphege. Sigfrid is said to have been born in Northumberland, become a priest at York or Glastonbury, and was sent by King Ethelred as a missionary to Norway with two other bishops, Grimkel and John.
They labored under the protection of the archbishop of Bremen (Germany). After converting many pagans, Sigfrid continued on to Sweden in 1008. Saint Ansgar had planted the seeds of faith in Sweden in 830; but the country had relapsed into paganism soon after his time. A second wave of missionary saints, including Sigfrid, followed about two centuries later.
There he built himself a wooden church at Växjö in southern Sweden, and labored with success in the Smaeland and Västergötland districts. He converted twelve of the principal men of the province, then many others followed their example. The fountain near the mountain of Ostrabo, since called Wexlow) in which Sigfrid baptized the catechumens, long retained the names of the first 12 converts, engraved on a monument.
Others, including the King Saint Olaf Skotkonung of Sweden, were attracted out of curiosity to see the rich fabrics and beautiful vessels used during the celebration of the Mass, to hear his preaching, and to observe the dignity and majesty of the Christian worship. That attracted them first. But it was the example of the lives of Sigfrid and his companion missionaries that open their eyes of faith and led to the baptism of so many others including the king, who was baptized at Husaby (one of the sites in Sigrid Undset's Kristin Lavransdatter) in a spring that later bore Sigfrid's name and was the channel of many miracles.
Sigfrid ordained and consecrated two native bishops to govern neighboring territories, but he retained the episcopacy of Växjö while he lived. His three nephews - Unaman, a priest; Sunaman, a deacon; and Winaman, a subdeacon -were his chief assistants in his apostolic efforts.
Sigfrid also labored in Denmark. During one of Sigfrid's absences from Sweden, he instructed his three nephews to carry on the missionary work. A troop of idolatrous rebels - perhaps out of hatred for Christianity, perhaps in search of booty - plundered the church of Växjö and barbarously murdered Sigfrid's nephews by cutting off their heads, putting them in a box, and flinging them into a lake. The bodies they buried in the midst of the forest where they were never found.
Sigfrid returned, recovered the three heads and claimed that they could still talk. He asked whether the crime would be avenged. "Yes," replied the first head. "When?" asked the second. "In the third generation," answered the third. And so it was. The saint had brilliantly used the dead heads to terrorize his living enemies. Their heads were placed in a shrine. The king was angered by their deaths and resolved to execute the murderers, but at Sigfrid's earnest entreaties Olaf spared their lives - an early testimony against capital punishment. Olaf compelled the guilty to pay a heavy fine to Sigfrid, but the saint refused to accept it even though he was living in extreme poverty and had to contend with rebuilding his church. Thenceforth, he was invincible.
The saint became so renowned that the Germans claimed him as their own, insisting that he had been born either in Bremen or Hamburg. He died in old age, and his bones rest beneath the high altar of the cathedral of Växjö, and were famous for miracles. Sigfrid was so successful that he is called the Apostle of Sweden, where he is still venerated. A metrical office for his feast survives in both Sweden and Denmark.
He is reported to have been canonized by Pope Adrian IV, but there is no proof it (Attwater, Benedictines, Bentley, Delaney, Farmer, Husenbeth, Walsh).
Saint Sigfrid is pictured as a bishop with two companion monks crossing the sea in a ship. He may also be shown baptizing King Olaf of Sweden, or menaced by devils. There is a 14th century wall-painting possibly of him at Stoke Orchard, Worcestershire (Roeder). He may also be represented as a bishop carrying the heads of his three nephews, which are sometimes misrepresented as three loaves (Farmer).
Winaman, Unaman & Sunaman, OSB Monks MM (AC)
Died c. 1040. No this isn't a rock group. Rather this trio of nephews of Saint Sigfrid of Wexlow, followed their uncle to the Swedish mission. The Benedictine monks were martyred at Wexlow (Växjö) by beheading. There bodies were buried deep in the forest but the heads, which had been thrown into the nearby lake, were recovered and enshrined in the church at Växjö until the Lutherans removed them. These three are venerated in Sweden (Benedictines, Husenbeth).
Quelle: St. Patrick Catholic Church,
http://www.saintpatrickdc.org/ss/0215.shtml (26.03.08)
SIGFRID
Also known as
Sigfrid of Wexlow; Sigfrid of Vaexjoe; Apostle of Sweden
Memorial
15 February
Profile
Priest at York and/or Glastonbury in England. Monk. Evangelized in Norway, Sweden, Denmark. Converted Olaf, King of Sweden. While Sigfrid was away on a mission, his three nephews (Saints Winaman, Unaman and Sunaman), who had come to help with the work in Sweden, were beheaded by pagan raiders. Sigfrid returned, recovered their heads, and claimed they could talk, a claim that terrorized the pagans. King Olaf decided to execute the murderers, but Sigfrid spoke against capital punishment and the killers were spared. Olaf then ordered them to pay a large fine, but Sigfrid refused the blood money, and thus achieved such a moral high ground that his missions became even more successful.
Born
at Glastonbury, England
Died
c.1045 at Vaexjoe, Sweden
Canonized
by Pope Adrian IV
Patronage
Sweden
Representation
travelling in a ship with two fellow bishops; baptizing King Olaf of Sweden; bishop menaced by devils; bishop carrying three severed heads; bishop carrying three loaves of bread (misrepresentation of the heads)
Quelle: Patron Saints Index: Saint Sigfrid
http://saints.sqpn.com/saints13.htm (26.03.08)
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