Papst Benedikt XVI. wünscht eine Reform der Liturgie, welche auf dem alten Messbuch als Bezugspunkt basiert. In einem Brief an den Bonner Altphilologen Heinz-Lothar Barth (vom 23. 6. 2003) bringt er klar seinen Wunsch nach einer Wiedervereinigung der beiden Messbücher zum Ausdruck:
Mit dem Heiligen Vater bleibt zu wünschen, dass eine neue liturgische Bewegung entstehen möge.
M.E. wäre folgendes hilfreich:
1a) Eine "Neuausgabe" des "Alten Ritus" auch in der Volkssprache (wie oben zitiert und vom Heiligen Vater selbst angesprochen): Das fehlende Glied in der Kette! - Nur so (in einer möglichst wortgetreuen, volkssprachlichen und eventuell erweiterten Fassung) können "die Schätze und Wahrheiten der Tradition" wahrscheinlich wirklich gehoben werden. - Diese Form bildet zugleich eine wirkliche "Brücke" zum "Neuen Ritus" sowie zum "Alten Ritus" auf Latein. - Und warum sollen die "alten" Gebete dann nicht auch laut gebetet werden können (ad libitum, - das sollte der Zelebrant selbst entscheiden dürfen)? - Da könnten sehr viele Vorurteile abgebaut werden. - Diese überarbeitete, volkssprachliche "Brücke" wäre m. E. dann auch wirklich die Reform, wie sie von den Konzilsvätern des 2. Vaticanum gewünscht wurde und zugleich die "Reform der Reform".1b) Das Vorurteil, der "Alte Ritus" sei nur etwas für "Latein-Experten" oder "Sondergrüppchen" (wie leider anscheinend auch einige Bischöfe, Priester, Seminaristen und Gläubige meinen), würde damit endgültig beseitigt werden : Das "Heil(ige)" hängt von keiner Sprache (bzw. irgendwelchen "Sprach-Experten") ab.
1c) Die "Weitsichtigkeit und Weitherzigkeit" des Heiligen Vaters in "Summorum Pontificum" ist vorbildlich und eindeutig: Niemand sollte diese "Weitherzigkeit" des Heiligen Vaters mit "Aufführungsbestimmungen" in irgendeiner Art und Weise "einschränken" oder "behindern" dürfen: Keine innerkirchlichen "Kleingeister", - niemand! Es wird ja schließlich keinem etwas weggenommen, sondern allen etwas gegeben.
2) Der Heilige Vater sollte vor allem auch den "Alten Ritus" selbst regelmäßig zelebrieren und als gutes Beispiel vorangehen. - Ich denke, dass viele Gläubige und Priester darauf warten: "Wenn der Hl. Vater die Hl. Messe auch im "Alten Ritus" feiert, warum sollten dann nicht auch... ?" - Auch das würde m. E. sehr vieles in der Praxis erleichtern und beschleunigen. - Carpe diem!
----
Tagesgebet:
Herr, unser Gott,
du hast den heiligen Papst Pius berufen,
in deiner Kirche den Glauben zu schützen
und die Liturgie zu erneuern.
Auf seine Fürsprache gewähre uns,
dass wir die Mysterien des Heiles
in lebendigem Glauben feiern
und Frucht bringen in Werken der Liebe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.- Ich denke, dass unser Papst Benedikt eine ganz ähnliche Berufung hat. Möge ihm der Hl. Geist die Kraft und den Mut geben, alles, was er als "Mitarbeiter der Wahrheit" als wahr, richtig und gut erkannt hat, der Kirche Christi zu ihrem Wohle zukommen zu lassen.-
Beitrag vom: 30. April 2008 - Fest des hl. Papst Pius V.
Ihre Meinung zu diesem Beitrag:
Freitag, 22. August 2008 16:00
Seminarian: GENIAL!
Das wäre, wenn das stimmt, ein genialer Einfall um die Schönheit des Alten Ritus allgemein zugänglich zu machen, das Latein ist dabei leider ein gewisses Hindernis, das auch Vorurteile gegen diesen erhabenen Ritus schürt.
Die Reformidee des hl. Vaters ist nur zu begrüßen. Ein erneuerter Ritus, der in der Tradition zum Ritus aller Zeiten steht, aber die sinnvollen und bewährten Neuerungen des Novus Ordo enthält, wäre der erste Schritt zu einer Gesamterneuerung der heiligen Kirche im Sinne der Konzilsväter!
salent schrieb am 14.06.08 13:54 …
STAT CRUX DUM VOLVITUR ORBIS
Das gefällt mir!
Ich bete oft, dass Priester den Menschen das"Heilige" vermitteln können ohne die Barriere der Sprache und der Ausdrücke. Denn nicht nur die Sprache kann missverständlich sein, manchmal sogar nur das einzige Wort. Die Liturgie sollte wie gute Musik sein, die die Herzen der Menschen erreicht!Ich fahre im Herbst nach Rom. Bin so gespannt! Ich war noch nie so weit weg :)