Beim Herumblättern im "alten Schott" ist mir wieder einmal das sehr schöne und aussagekräftige "alte" Oblationsgebet zur "Darbringung des Brotes" ins Auge gefallen:
"Heiliger Vater, allmächtiger ewiger Gott, nimm diese makellose Opfergabe gnädig an. Dir, meinem lebendigen, wahren Gott, bringe ich, Dein unwürdiger Diener, sie dar für meine unzähligen Sünden, Fehler und Nachlässigkeiten. Ich opfere sie auf für alle Umstehenden und alle Christgläubigen, für die Lebenden und Verstorbenen. Gib, daß sie mir und ihnen zum Heile gereichen für das ewige Leben. Amen."
Leider ist dieses Gebet durch das ziemlich simple Gebet "Gepriesen bist du, Herr unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde..." ersetzt worden. - Eigentlich sehr schade, denn das "alte" Oblationsgebet gefiel mir wesentlich besser: "... für all meine unzähligen Sünden, Fehler und Nachlässigkeiten" wird die Opfergabe dargebracht. Da weiß man genau, worum es geht. - Na ja, da das alte Oblationsgebet ja in lateinischer Sprache leise gebetet wurde (bzw. wird), wird es wahrscheinlich leider kaum jemand überhaupt wahrgenommen haben. Solche wertvollen "Gebets-Schätze" sollten bei einer künftigen Messbuchreform m.E. unbedingt wieder "gehoben" werden: Aber dann bitte in der Muttersprache (und laut), sonst hat wahrscheinlich kaum jemand etwas davon?! - Und da gäbe es noch viele, viele weitere "Schätze" zu heben...