Freitag, 26. April 2013

Vernünftige Gedanken (I)



Dass die Beziehung des Menschen zu den numinosen „übergewaltigen Mächten“ (wie Goethe sie nennt) der familiären Verbindung von Personen analog ist, scheint eine allgemeine Erfahrung der Menschen zu sein, da sie die kultische Gemeinschaft mit der Gottheit oft sogar als Konkurrenz zur Gemeinschaft mit einem menschlichen Gatten und Kindern ansehen: Der römische Priester musste sich vor und während der Zeit seines kultischen Dienstes seiner Frau enthalten; Vestalinnen und katholische Priester müssen gänzlich ehelos und ohne eigene Familie leben. Die eigentliche Begründung dafür ist keine pragmatische (etwa pastorale), sondern eine mystische: die Vestalin, der Flamen Dialis, jeder Dorfpfarrer und der Papst gehören zu denjenigen Menschen die dazu bestimmt oder berufen sind, ihre höchste Kommunikationsintensität ausschließlich im Umgang mit dem Numinosen zu verwirklichen. Auch im außerkultischen Bereich kennen wir dieses Phänomen: Im Falle Kafkas etwa scheint mir die Frage nicht abwegig, ob nicht die Mächte, die sich durch seine Feder Ausdruck verschaffen wollten, es waren, die all seine Versuche in Richtung auf Ehe und Familie eifersüchtig vereitelt haben.

(Herbert Huber Antrittsvorlesung am 17. Juni 2005 Ludwig-Maximilians-Universität zu München: „Traulich und treu ist’s nur in der Tiefe“)

>> Die ganze Antrittsvorlesung als PDF


Montag, 22. April 2013

Wıe man zum Wagnerianer wird


Dieses Buch eignet sich perfekt für alle, die im Wagnerjahr in den langen „Ring“-Pausen im Pausengespräch glänzen wollen. In zehn Lektionen führen die Autoren Anfänger und Fortgeschrittene mit kleinen Anekdoten, unterhaltsamen und informativen Geschichten rund um Richard Wagner in dessen Imperium und Werk ein. Und es räumt so nebenbei mit einigen Mythen auf. Denn hier wird enthüllt: Ludwig ll. hatte gar kein Schwanenboot! Ätsch. Seine Liebe für Schwäne hatte er lange vor der Oper „Lohengrin“ entdeckt, und rüber nach Herrenchiemsee fuhr er - ganz unspektakulär - mit einem modernen Dampfschiff. Ansonsten geht's um Wagner und das liebe Geld, Wagner und die Psychoanalyse, Wagner und die Frauen und um die Wagnersche Nachlassverwaltung durch Ehefrau Cosima. Das Beste: Das Buch eignet sich auch hervorragend für diejenigen, die mit Wagner so gar nichts anfangen können, denn hier wird endlich einmal erklärt, warum „da capo“ bei Wagner einfach so gar keinen Sinn macht. Deswegen: Kaufen Sie dieses Buch. Und dann: lesen, lachen, lieben.

Donnerstag, 18. April 2013

Dackel: Die besten Freunde der Welt!



Sie sind Jäger, Herzensbrecher und Draufgänger. Ihr Blick ist legendär - kaum eine andere Hunderasse wird so idealisiert, ob von Freigeistern, Förstern oder Familien, ja sogar im Fremdenverkehr. Der Dackel ist ein Allrounder, er vermittelt Humor und Eigensinn und ist dabei an Charme kaum zu übertreffen. Dank seines Komik-Talents bezirzt dieser Hund auch Menschen, die keine Hundeliebhaber sind ... denn der Dackel ist eine Lebenseinstellung. Ob München oder New York, Adelshaushalt oder Künstlerklasse, ob Großfamilie oder Singlewohnung - der Dackel bereichert das Leben.

Fazit: So einen Freund will ich auch!



Dienstag, 9. April 2013

Papst Franziskus ganz privat

Lieblingsmusik: „Zu den Werken, die ich am meisten bewundere, zählt Ludwig van Beethovens ‚Leonore‘, Overtüre Nr. 3, dirigiert von Wilhelm Furtwängler“. Er halte Furtwängler für den „beste Dirigenten einiger Symphonien [Beethovens] und einiger Werke von Wagner“. - (Quelle: kath.net)

BRAVO!
Papst Franziskus weiß wirklich, was gut und genial ist: Wagner ist ja bekanntlich (?) zufällig auch mein absoluter Lieblingskomponist und Furtwängler auch noch - neben Carlos Kleiber natürlich - mein absoluter Lieblingsdirigent. Lieber Papst Franziskus:
BRAVO! - für den guten Geschmack.

Wilhelm Furtwängler "Leonore III" Beethoven (1948)

Montag, 1. April 2013

Mein neues Smartphone



Gerade habe ich von einem “reichen Gönner” (der seit einiger Zeit für Google “Street View” in Los Angeles arbeitet) ein neues Smartphone geschenkt bekommen. Es ist eine Sonderanfertigung von Nexus (Design extra für mich!) und wirklich superklein - im zugeklappten Zustand ist es nicht viel größer als meine Armbanduhr! (siehe Foto oben) - und ist mit modernster Hardware und den besten Apps von Google ausgestattet. So ein “Spielzeug” wollte ich schon immer haben, konnte es mir aber als Mönch leider nicht leisten. Es hat natürlich auch Bluetooth: Die Namensgebung „Bluetooth“ ist übrigens eine Hommage an den dänischen Wikingerkönig Harald Blauzahn, der für seine Kommunikationsfähigkeit bekannt war. Ihm gelang es im 10. Jahrhundert, Dänemark weitgehend zu vereinen und zu christianisieren. Der Name „Bluetooth“ war ursprünglich ein Codename für die entwickelte Technologie, der später mangels guter Alternativen auch als Markenname verwendet wurde (siehe Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Bluetooth). - Zusätzlich verfügt es (neben WLAN) auch noch über HSPA+. Dieses Smartphone verfügt also wirklich über “allen Draht nach oben, den man sich nur denken und wünschen kann”, wie mein Gönner lachend meinte. - Danke lieber G. für dieses tolle Geschenk! - Wenn ich dieses “Superteil” benutze, werde ich immer an Dich denken!

VIDEO: Mein neues Smartphone in Betrieb!  ;-)