Warum und wie Christen seit frühester Zeit den Sonntag heilig hielten, erzählt der renommierte Kirchenhistoriker Justo L. González. Der historische Bogen reicht von den Ritualen der antiken Kirche über die Schlüsselfigur Kaiser Konstantin bis zum Protestantismus und lässt uns den Wert und die Einzigartigkeit des Sonntags neu verstehen und erleben. Was forderten die Glaubenskriege vom Sonntag, was die Reformation?
So erzählt González die Kulturgeschichte des Christentums neu – am Beispiel eines konkreten und altbekannten Phänomens, dem „siebten Tag“. Mit Blick auf die Gegenwart wird verständlich, warum der Sonntag beinahe weltweit als außergewöhnlicher Tag wahrgenommen wird, auch in säkularen Milieus. „Es ist der Sonntag des Lebens, der alles gleichmacht und alle Schlechtigkeit entfernt. Menschen, die so von ganzem Herzen wohlgemut sind, können nicht durch und durch schlecht und niederträchtig sein.“, schrieb schon Hegel. An der Frage nach dem Sonntag entfaltet sich auf unterhaltsame Weise unsere Kirchen- und Kulturgeschichte und lässt unmittelbar jene Freude lebendig werden, mit der das Urchristentum den Sonntag beging.