Donnerstag, 13. November 2025

Impuls: „Das Reich Gottes ist mitten unter euch“

Ausblick von St. Ottilien auf die Alpenkette bei Föhn
(Foto: Br. Wunibald Wörle OSB) 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 17,20-25. 

In jener Zeit, als Jesus von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte. 

Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es! oder: Dort ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch. Er sagte zu den Jüngern: Es werden Tage kommen, in denen ihr euch danach sehnt, auch nur einen von den Tagen des Menschensohnes zu sehen; doch ihr werdet ihn nicht sehen. 

Und man wird zu euch sagen: Siehe, dort ist er! Siehe, hier ist er! Geht nicht hin und lauft nicht hinterher! Denn wie der Blitz von einem Ende des Himmels bis zum andern leuchtet, so wird der Menschensohn an seinem Tag erscheinen. 

Vorher aber muss er vieles erleiden und von dieser Generation verworfen werden. 


(Donnerstag der 32. Woche im Jahreskreis) 

Kommentar:

Die Dämonen fürchten den Mann, der Tag und Nacht mit glühendem Herzen Gott sucht und die Angriffe des Feindes weit zurückweist. Gott und seine Engel aber sehnen sich nach einem solchen Menschen. Er ist reinen Herzens und trägt seine geistliche Heimat in sich selbst: Die Sonne, die ihm scheint, ist das Licht der heiligsten Dreieinheit; die Luft, die seine Gedanken atmen, ist der Tröster, der Heilige Geist. Und die heiligen Engel nehmen Wohnung bei ihm. Christus, das Licht vom Licht des Vaters, ist ihr Leben, ihre Freude, ihr Jubel. Ein solcher Mensch erfreut sich jederzeit an der Betrachtung seiner Seele und staunt über die Schönheit, die er darin wahrnimmt, und die hundertmal leuchtender ist als der Glanz der Sonne.

Das ist Jerusalem. Und es ist „das Reich Gottes, das in uns verborgen ist”, wie der Herr sagt. Dieses Land ist die Wolke der Herrlichkeit Gottes, zu der nur jene, die reinen Herzens sind, Zutritt haben, um das Antlitz ihres Herrn zu schauen (vgl. Mt 5,8). Ihr Verstand wird erleuchtet von den Strahlen seines Lichts.

Isaak der Syrer (7. Jh.) Mönch in Ninive bei Mossul im heutigen Irak, Heiliger der orthodoxen Kirchen Asketische Reden, 1. Reihe (ins Dt. übers. © evangelizo)

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