Sonntag, 21. Dezember 2025

Was ein Mönch so hört (14): Bond 25

"Bond 25" ist ein Album mit allen 25 Bond-Themen der letzten 6 Jahrzehnte, die zum ersten Mal vom Royal Philharmonic Orchestra neu interpretiert wurden. Es zelebriert alle 25 ikonischen Filme der Bond-Reihe. Das Orchester verleiht den Kompositionen eine beeindruckende Tiefe und Dynamik, die Fans und Liebhaber orchestraler Musik gleichermaßen begeistert. Ein Muss für alle, die die kraftvolle Verbindung von Film und Musik schätzen.

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Montag, 15. Dezember 2025

Was ein Mönch so hört (13): Das Weihnachtsoratorium von J. S. Bach mit Ton Koopman

Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium fängt die musikalische Essenz der Festtage ein. Die bedeutendste Weihnachtsmusik des berühmten Leipziger Großmeisters erklingt jedes Jahr in Konzerten weltweit. Diese Referenzaufnahme aller sechs Kantaten ist prachtvoll und präsentiert eine Traumgruppe von Bach-Spezialisten als Solisten. Die festliche Erhabenheit der Orchesterpassagen und die Intimität der Arien mit virtuosem Dialog zwischen Vokal- und Instrumentalsolisten wurden von Ton Koopman zu einem überzeugenden Gesamtkonzept vereint. Koopman wirkt gelöst, unverkrampft, er lässt die Musik fließen und natürlich atmen, und er beweist immer wieder auch sein ausgeprägtes Gespür für sinnliche klangfarbliche Reizwirkungen. Ließen sich bei Koopman und seinem spieltechnisch und artikulatorisch brillanten Amsterdamer Barockorchester nicht hier und da auch noch Quäntchen jugendfrisch-stürmischen Überschwangs ausmachen, so trüge diese Interpretation alle Anzeichen wahrer Altersweisheit. Koopman kämpft nicht, er provoziert nicht mehr um des bloßen Muskelspiels willen, sondern er lässt der Musik Raum. Das verleiht seiner Darbietung einen Hauch zeitloser Gültigkeit und ein überaus menschliches Gesicht. Auch die Besetzung der Solopartien kann voll überzeugen; namentlich Christoph Prégardien als Evangelist verbindet stimmliche Schönheit mit einer erzählerischen Aussagekraft, die ganz ohne Manierismen auskommt.

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Samstag, 13. Dezember 2025

Traditionis custodes – eine Wunde, die weiter eitert

Die Kirche lebt vom Gedächtnis. Und das Gedächtnis des Römischen Ritus ist älter und tiefer als jede moderne liturgische Mode. Um so schmerzhafter, daß Papst Franziskus 2021, als sein Vorgänger Benedikt XVI. zu schwach geworden war, ernst machte und seiner tief verwurzelten Abneigung gegen die Tradition freien Lauf ließ – und sich auch an Benedikt XVI. rächte, nachdem dieser Anfang 2020 zugunsten des Weihesakraments und des priesterlichen Zölibats interveniert hatte. Da der deutsche Papst noch lebte, wollte Franziskus ihn mit Traditionis custodes auch ad personam offenkundig demütigen. Das Motu proprio kann nicht anders als ein Versuch verstanden werden, den überlieferten Ritus auf ein Minimum zu reduzieren und jederzeit ganz abwürgen zu können. Mit Traditionis custodes wird die gewachsene liturgische Tradition, ohnehin seit 1969 in den Keller verbannt, wie ein Ast behandelt, der dem Ganzen schade, und daher eigentlich abgeschnitten gehöre. 

Kardinal Arthur Roche, selbst Engländer, – damals wie heute einer der eifrigsten Betreiber dieser Restriktionen – zeigte sich seither unbeirrbar darin, den Zugang zur überlieferten Messe enger und enger zu führen. Sein Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung wurde zum künstlichen Nadelöhr, durch das jeder Priester kriechen muß, um das zu feiern, was Jahrhunderte lang die Seele der Kirche prägte. 

Befristete Dispensen – ein System, das Mißtrauen atmet 

Nun bestätigte Msgr. Enda Murphy vom Gottesdienstdikasterium, daß die angekündigten zwei Jahre der Verlängerung nichts Neues sind, sondern nur die Fortführung des bestehenden Praxislabyrinths. Die Kirchenleitung unter Franziskus beseitigte weitgehend jenes Vordringen des überlieferten Ritus in den Bereich des Novus Ordo hinein. Franziskus und seine Adlaten verbannten ihn, soweit möglich, zurück in den engen Ecclesia-Dei-Keller. Man versuchte ihn nicht direkt zu töten, doch die Intention ist klar. Mehr als ein restriktiv kontrollierter Minimalspielraum sollte ihm nicht bleiben. Jeder Bischof muß weiterhin einzeln um die Erlaubnis bitten, der alten Messe ein Dach zu geben – und möglichst kein Pfarrdach, sondern nur das einer Kapelle. Denn Traditionis custodes untersagt ausdrücklich die Feier in Pfarrkirchen, als sei die ehrwürdige Liturgie dort eine Gefahr. 

Überhaupt läßt Traditionis custodes kaum etwas zu. Mit diesem Dokument hat Franziskus den rechtlichen Rahmen geschaffen, die liturgische Überlieferung jederzeit mit einem einzigen Würgegriff zum Erliegen zu bringen. Streng genommen gestattet Traditionis custodes nicht einmal mehr die Spendung von Weihen im überlieferten Ritus. 

Wer nur mehr mit Sondergenehmigungen existieren kann, befindet sich im Prekariat und völliger Abhängigkeit. Einige US-Diözesen – wie Cleveland oder San Angelo – erhielten zwar kürzlich solche Sondergenehmigungen. Doch was sagt es über den Zustand einer Weltkirche aus, wenn das Selbstverständlichste – die Fortführung eines Ritus, dem keiner je Häresie oder pastorale Unfruchtbarkeit nachsagen konnte, der vielmehr der gewachsene Ausdruck von 1900 Jahren des kirchlichen Lebens ist und der das Leben aller Heiligen bis 1970 prägte – zum Sonderfall degradiert wird? 

Doch Franziskus wurde im vergangenen April aus dieser Welt abberufen; sein Pontifikat ist beendet. Der neue Papst Leo XIV. zeigte in den ersten Monaten seines Amtes durchaus Zeichen einer gewissen Offenheit, etwa durch die persönliche Erlaubnis für Kardinal Raymond Burke, im Petersdom die überlieferte Messe zu zelebrieren. Doch Gesten ersetzen keine Grundsatzentscheidungen. Eine wahrhaft klare und mutige Entscheidung bestünde darin, die unglückseligen Fesseln von Traditionis custodes endlich abzustreifen. 

Daß Leo XIV. just am Donnerstag Kardinal Roche in Audienz empfing, läßt zumindest die Frage zu, ob der neue Papst sich von seinem Vorgänger befreien und nicht an dessen repressive Linie binden lassen wird.

Der Moment der Entscheidung 

 Bald beginnt ein neues Kirchenjahr. Seit dem Konklave ist mehr als ein halbes Jahr vergangen. Es macht sich Unruhe breit, denn die Zeit scheint mehr als gekommen, daß der neue Pontifex seine moralische Autorität nicht nur in freundlichen Anekdoten, sondern in kirchenrechtlichen Entscheidungen geltend macht. Die Kirche ist von unermeßlicher Größe. Es zeugt von einem sehr kleinen Geist, der Franziskus antrieb, die eigene Tradition bis zum Siechtum abzuwürgen, um sie dann mit Ausnahmegenehmigungen gerade noch am Leben zu belassen. 

Leo XIV. hat die Chance – und die Pflicht –, die Wunde zu schließen, die Traditionis custodes der kirchlichen Einheit geschlagen hat. Nicht durch eine neue „Sonderregelung“, sondern durch die klare Wiederherstellung der vollen Freiheit des überlieferten Ritus, die Benedikt XVI. so sehr am Herzen lag.

Solange er sie nicht nutzt, bleibt der Nebel über der Liturgie dichter, als es die Gläubigen verdienen – und in der Sache rechtfertigbar ist. Der überlieferte Ritus konnte unter Benedikt XVI. kurzzeitig wieder frei atmen. Die Zeit war zu kurz, um wirklich durchatmen und sich freiatmen zu können. 

Es bleibt ein großes Paradox, daß es Benedikt XVI. selbst war, der die neue Repression durch seinen Amtsverzicht „aus freien Stücken“ möglich machte. 

Text: Giuseppe Nardi

(Quelle: https://katholisches.info/2025/11/15/leo-xiv-wird-traditionis-custodes-nicht-aendern/)

P.S. Ich selbst habe bereits 2008 in einem Post 
meine persönliche Meinung zur "Alten Messe" geäußert
Sie finden den Beitrag hier


Donnerstag, 11. Dezember 2025

Was ein Mönch so hört (12): Missa solemnis K.139 "Waisenhaus-Messe" von W. A. Mozart

 

Lange ist daran gezweifelt worden, daß Mozart diese groß angelegte Messe als 12jähriger anläßlich der Einweihung der Wiener Waisenhauskirche komponiert haben soll. Die hohe künstlerische Qualität des Werkes ließ das selbst unter Berücksichtigung der extremen Frühreife Mozarts kaum glaubhaft erscheinen. Neuere Forschungsergebnisse haben jedoch die endgültige Bestätigung erbracht, und so bleibt uns nur uneingeschränkte Bewunderung für dieses geniale Frühwerk. 

Die "Waisenhaus-Messe" hat bei weitem nicht die Popularität vieler späterer Meßkompositionen Mozarts erlangt, was wohl mit der extremen Länge des Werkes und die damit verbundene erschwerte Aufführung im Rahmen eines Gottesdienstes zu tun hat. Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß sie rein künstlerisch die meisten danach entstandenen Salzburger Messen hinter sich läßt. Doch nun zur Aufnahme: ein exzellentes Solistenquartett stand dazu bereit, allen voran Gundula Janowitz mit ihrem leuchtkräftigen Sopran, die besonders im "Laudamus te" (Gloria) und im "Et incarnatus est" (Credo) wahre Wunder vollbringt, was reine Schönheit des Gesanges, aber auch Artikulation und Einfühlungsvermögen anlangt. Aber auch Frederica von Stade (Alt), Wieslaw Ochman (Tenor) und Kurt Moll (Bass) erbringen großartige Leistungen, von Stades prächtige Altstimme mischt sich im "Et incarnatus" mit dem Sopran von Gundula Janowitz ganz wunderbar. Der Chor der Wiener Staatsoper singt glänzend und vor allem textverständlich; es ist immer wieder erstaunlich, zu welcher Expansion und Tonschönheit dieses Ensemble fähig ist. Die Wiener Philharmoniker sind bestens disponiert und werden von Claudio Abbado feinnervig und souverän angeführt.

Mittwoch, 10. Dezember 2025

Papst Leo XIV. verzichtet auf Gebet in Blauer Moschee

Istanbul – Der dritte Tag der Apostolischen Reise in die Türkei und den Libanon begann mit einem Besuch der Sultan-Ahmed-Moschee. Das Presseamt ​​des Heiligen Stuhls teilte mit, dass „der Papst den Besuch der Moschee in Stille, in einer Atmosphäre der Besinnung und des aufmerksamen Zuhörens, mit tiefem Respekt vor dem Ort und dem Glauben derer, die sich dort zum Gebet versammeln, erlebte.“ Der Muezzin der Moschee, Asgin Tunca, erklärte gegenüber Journalisten, dass Leo XIV. die Moschee besucht, aber nicht dort gebetet habe. „Ich sagte ihm, dies sei das Haus Allahs, und dass er, wenn er wolle, beten könne. Er sagte: ‚Nein, ich werde mich umsehen‘ und setzte seinen Besuch fort“, sagte er den Reportern. Es ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie klar Leo XIV. verstand, was Respekt wirklich bedeutet: Wie Kardinal Giacomo Biffi einst erinnerte, besteht er nicht darin, alle Religionen als gleich zu bezeichnen, sondern darin, mit allen in Dialog zu treten, das Gute, das jede Religion bewirkt, anzuerkennen und wertzuschätzen und sich dabei des eigenen Glaubens vollkommen bewusst zu bleiben. Denn wenn wir einen Muslim bitten würden, in einer Kirche zu beten, würde er dies selbstverständlich ablehnen, und das wäre vollkommen nachvollziehbar. 

Ebenso wenig ist an dieser Entscheidung des Papstes etwas auszusetzen; im Gegenteil, sie unterstreicht seine Position und seine Konsequenz umso deutlicher. Solche Schritte stärken die Gläubigen, erinnern uns daran, wer wir sind, und durchbrechen die moderne Verwirrung, die oft die Grenze zwischen Respekt und religiöser Gleichgültigkeit verwischt. Ehrlich gesagt, ist dies genau die Art von Klarheit, nach der sich Katholiken heute sehnen. Ein Papst kann höflich, diplomatisch und respektvoll sein, aber er hat auch die Pflicht, das erste Gebot öffentlich zu verteidigen. Es zeigt der Welt, dass Jesus Christus nicht nur eine weitere religiöse Option unter vielen ist, sondern der eine wahre Herr. 

Montag, 8. Dezember 2025

Was ein Mönch so hört (11): Motets von Karl Jenkins

Als John Rutter 1967 „The Shepherd’s Pipe Carol“ für den zweiten Band der „Carols for Choirs“ komponierte , prägte er einen neuen Klang in der Kirchenmusik: ein Repertoire, das eingängig und melodisch war, leicht zu erlernen und sowohl Sänger als auch Zuhörer gleichermaßen begeisterte. Diese Musik war erfrischend und fand schnell Anklang. 

Die Motetten-CD von Karl Jenkins folgt einem ähnlichen Muster und präsentiert gefühlvolle, warmherzige Kompositionen im Stil der Lieder vergangener Zeiten, die das Publikum unmittelbar anspricht. Die Musikauswahl für diese CD ist eine unerwartete Wahl von Polyphony für ihr DG-Debüt, doch Stephen Layton versteht es, diesen Stücken Flügel zu verleihen und sie zu polieren.

Der Eröffnungstrack „I’ll make music“ lässt viel über den Rest des Albums erahnen. Die Worte aus dem Alten Testament („Herr und Meister, ich singe dir ein Lied“) werden von einer eingängigen, beschwingten Melodie begleitet, deren Charakter an eine Melodie von Jerome Kern erinnert, wie sie etwa in seiner frühen Zusammenarbeit mit P. G. Wodehouse entstanden sein könnte. Wie Kern liebt auch Jenkins Modulationen, und Polyphonys geschmeidige Interpretation besticht durch Begeisterung und Raffinesse. 

Die Sängerinnen und Sänger achten mitunter darauf, „you“ statt „yew“ zu singen, und die kraftvollen Sopranstimmen müssen nie übertreiben. Die Akustik der All Hallows' Church in Hampstead lässt die Worte manchmal etwas verschwimmen – oder ist es ein künstlicher Heiligenschein, den wir am Anfang von „God shall wipe away all tears“ hören? Polyphony und Layton beweisen jedenfalls einmal mehr ihre angeborene Professionalität und ihre echte Freude am Singen dieses Repertoires.

 

Das 2. Vatikanische Konzil (1962-1965) - Was bleibt?

 

Am 8. Dezember 1965 endete in Rom das 2. Vatikanische Konzil. Was ist 60 Jahre später noch von der "Freude und Hoffnung" geblieben? Robert Rauhut spricht in diesem Spezial mit Prof. Dieter Hattrup über das Erbe dieses Konzils. Eine Schlüsselfrage betrifft das Verhältnis der Kirche zur Moderne: Für die Einen bewegte sich die Kirche zu viel, für die Anderen ist sie auf halbem Wege stehen geblieben. Wie gestaltet sich zudem Religions- und Gewissensfreiheit heute? Wie sollte Mission und Evangelisierung aussehen? Und welche Rolle spielt bei all diesen Fragen das Vertrauen in die Kirche? Ein würdigender und realistischer Blick auf das Konzil 60 Jahre später.

Sonntag, 7. Dezember 2025

Impuls zum 2. Adventssonntag

Manchmal führt uns Gott nicht zuerst in einen festlichen Raum, sondern in eine innere Wüste.
Dorthin, wo es still wird. Wo wir nicht mehr weglaufen können vor dem, was uns bewegt.
Genau dort stellt sich Johannes der Täufer hin und ruft:
Bereitet dem Herrn den Weg.
Dieser Ruf ist kein Donner, sondern ein Weckruf für das Herz.
Er erinnert uns daran, dass Gott nicht fragt, ob unser Leben perfekt ist.
Er fragt, ob wir bereit sind, Ihn ankommen zu lassen - mitten in unser Unfertiges, Ungeordnetes, Unruhiges.
Advent ist nicht das Warten auf ein Gefühl.
Advent ist das Öffnen einer inneren Tür.
Vielleicht spürst du in diesen Tagen eine Sehnsucht.
Nach Frieden.
Nach Klarheit.
Nach einem Neuanfang, der nicht wieder im Alltag verpufft.
Vielleicht ist genau diese Sehnsucht schon Gottes Stimme in dir.
Johannes lädt uns ein, Ballast abzugeben.
Nicht aus Pflicht, sondern damit unser Herz wieder frei atmen kann.
Ein kleiner Schritt reicht. Ein kurzes Gebet. Ein Akt der Versöhnung. Ein Moment der Stille, in dem du sagst: Herr, ich möchte neu werden.
Christus kommt.
Nicht erst am Ende der Adventszeit - er kommt jetzt.
Er kommt dorthin, wo wir Ihn brauchen.
Er kommt, um Licht zu entzünden, das uns durch den Winter trägt.
Wir Benediktiner beten heute für dich:
Dass dieser Advent ein Weg nach innen wird.
Und dass du spürst, wie nah Gott dir schon ist.

Samstag, 6. Dezember 2025

Die Adventsstraße

Von Br. Andreas Lehmann OSB

Eine Schar von Kindern marschierte, mit kräftigen Schritten, auf der Adventsstraße dahin. Schließlich wurden sie müde.

Da sahen sie eine Hütte und klopften an. Nach einem freundlichen: „Herein!“ öffneten sie die Tür.

Sie sahen einen alten weißhaarigen Mann vor dem Herd stehen, auf dem ein riesiger Kessel mit Kakao stand.

Er lud die Kinder ein, Platz zu nehmen und jeder bekam davon eine große Tasse voll. Der alte Mann stellte ihnen viele Fragen:
Wohin des Weges?“ „Nach Weihnachten, natürlich.“
Weshalb wollt ihr nach Weihnachten?“ „Weil es da so tolle Geschenke gibt.“
Was bekommt ihr den alles geschenkt.“ Da folgte eine lange Aufzählung, von Teddybär bis zum modernsten Computer.

Der Alte schien enttäuscht.
Was feiert ihr denn an Weihnachten?“ „Den Geburtstag von Jesus.“
Aber müsste nicht Er dann die Geschenke bekommen?“ „So einem kleinen Kind kann man doch nichts schenken.“

Seine Eltern haben ihm ALLES geschenkt, sonst könnte es ja nicht einmal leben.“ „Wir sind doch nicht seine Eltern.“
Aber er hat 33 Jahre für euch gelebt. Da hatte er doch sicherlich Geburtstagswünsche.

„Kann ja sein. Aber das ist doch schon so lange her. Woher sollen wir wissen, was er sich gewünscht hat?“
Seinen größten Wunsch hat er aufgeschrieben und er ist uns bis heute überliefert.

Neugierig starrten ihn die Kinder an. Er nahm eine Bibel, schlug sie auf und las ihnen vor:


Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band,

das alles zusammenhält und vollkommen macht. (Kol 3,14)

 

Nachdenklich saßen die Kinder da.

Nach einer Weile verkündete ein mutiger Junge:

„Lieber Jesus, ich schenke Dir, dass ich bis Weihnachten, meine kleine Schwester nicht mehr ärgere.“
Daraufhin meldete sich ein Mädchen:

„Lieber Jesus, ich schenke Dir, dass ich bis Weihnachten, wenn mein Bruder wieder mal traurig ist und weint, ihn umarme und tröste.
Noch jemand:

„Lieber Jesus, ich schenke Dir, dass ich bis Weihnachten, meiner Mutter immer wieder mal helfe, wenn sie überarbeitet ist.“
Und dann noch:

„Lieber Jesus, ich schenke Dir, dass ich bis Weihnachten, meinem traurigen Nachbarn immer ein aufmunterndes Lächeln schenke,

wenn ich ihm begegne. “

Mit der Zeit fiel allen Kindern ein, was sie Jesus zu seinem Geburtstag schenken wollten.

Da war der alte Herr ganz glücklich und meinte:

Ihr seid auf einem guten Weg.

Freitag, 5. Dezember 2025

Die Sakramente - Priesterweihe - mit Prof. Ralph Weimann

 

Gottes unsichtbares Wirken in den Sakramenten ist jener Schatz, den Er allen Menschen zugänglich machen möchte, denn es ist die Quelle für Heil und Heiligung. Prof. Ralph Weimann erläutert im Gespräch mit Athinea Andryszczak worum es geht und warum es gerade heute wichtiger denn je ist, sie zu verstehen und von ihnen Gebrauch zu machen.

Donnerstag, 4. Dezember 2025

Warum leuchtet der Stern so hell?

Von Br. Andreas Lehmann OSB

Es war einmal ein Großvater mit seiner Enkelin. Sie saßen vor dem Haus auf einer Bank und bewunderten den Sternenhim­mel:

„Ui Opa, ist der schön. Aber warum sind manche Sterne so dunkel und andere so hell? Und schau, da hinten ist ein ganz heller."
Darauf meinte der Großvater stolz:

Das ist mein Stern. Immer wenn ich einen Wunsch habe, dann binde ich ihn an diesen Stern und desto mehr Wünsche an so einem Stern angebunden sind, desto mehr leuchtet er.

Suche Dir doch auch einen Stern aus und sorge mit Deinen Wünschen dafür, dass er im Laufe Deines Lebens immer mehr leuchtet."

„Oh prima Opa, das werde ich machen."

Und da ist noch was: Wenn ein Wunsch in Erfüllung geht, dann leuchtet der Stern besonders hell.

Deine Oma und ich haben uns einmal eine fröhliche und liebe Enkelin gewünscht und der Wunsch ging in Erfüllung. Seitdem leuchtet der Stern so hell."

„Wow, dann bin ich ja der Grund dafür, dass der Stern so hell leuchtet."

Ja genau, oft wissen wir gar nicht was wir alles bewirken und welche Ausstrahlung wir haben."

Plötzlich wurden sie von der Mutter geweckt:

„Seid ihr wieder einmal bei euren Betrachtungen eingeschlafen? Es ist schon fast Morgen. Da schaut, der Morgenstern geht schon auf.“

„Oh Mama, der ist ja ganz hell. Wem gehört den der?“

Das ist der Stern von Jesus. Sein Vater hat Ihm viele Wünsche erfüllt, wie Krankenheilungen, Bekehrungen und viel Geduld und Ver­ständ­nis für Seine Mitmenschen.

Aber viele Wünsche von Jesus gingen damals noch nicht in Erfüllung.
Jesus vertraut darauf, dass wir diese Wünsche erfüllen, damit Sein Stern noch heller strahlt und unsere Herzen erleuchten kann.

Mittwoch, 3. Dezember 2025

Hercule Poirots Weihnachten

 

Der tyrannische und überaus reiche Simeon Lee versammelt zum Weihnachtsfest seine Familie um sich. Hercule Poirot lädt er ebenfalls zu dieser Zusammenkunft, weil er um sein Leben fürchtet. Diese Furcht ist nicht unberechtigt – wenige Tage später wird er ermordet. Was zunächst wie ein Raubüberfall aussieht, bei dem wertvolle Diamanten gestohlen werden, entpuppt sich als verzwickte Familienangelegenheit, bei der selbst Hercule Poirot kurzzeitig den Überblick verliert.

Dienstag, 2. Dezember 2025

Was ein Mönch so hört (10): Tristan und Isolde von Richard Wagner unter Leonard Bernstein und Hans Knappertsbusch

Leonard Bernstein / Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (Philips/Decca)

Leonard Bernsteins Live-Aufnahme von 1981 aus München gilt als eine der persönlichsten Interpretationen von Tristan und Isolde , dessen Individualität nur von Furtwängler und Carlos Kleiber übertroffen wird. Bernsteins bewusst langsame Tempi verleihen der Aufführung außergewöhnliche Konzentration und Intensität und offenbaren seine tiefe Verbundenheit mit dem Werk. Die Besetzung überzeugt insgesamt, auch wenn sie nicht ganz an die Brillanz der allerbesten Aufnahmen heranreicht. Hildegard Behrens singt eine sensible, feminine Isolde, der es jedoch mitunter an Brillanz in der Höhe mangelt. Peter Hofmanns baritonaler Tristan ist nuanciert, erreicht aber nicht ganz die heroische Kraft klassischer Heldentenöre. Hans Sotins warmer, klangvoller König Marke hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

 

Hans Knappertsbusch / Bayerisches Staatsorchester (Orfeo) 

Hans Knappertsbusch, berühmt für seine Wagner-Interpretationen, verleiht dieser Live-Aufnahme von 1950 monumentale Wucht und strahlende Orchesterfarben. Der Klang ist für die damalige Zeit überraschend klar. Helena Braun wirkt hier souveräner als in vielen anderen Aufnahmen und gibt eine ausdrucksstarke, eindringliche Isolde. Günther Treptow erweist sich mit seiner warmen, dunklen und intensiven Stimme als idealer Tristan. Ferdinand Franz ist ein weiteres Highlight und bietet einen grandiosen König Marke.