Von Br. Andreas Lehmann OSB
Eine Schar von Kindern marschierte, mit kräftigen Schritten, auf der Adventsstraße dahin. Schließlich wurden sie müde.
Da sahen sie eine Hütte und klopften an. Nach einem freundlichen: „Herein!“ öffneten sie die Tür.
Sie sahen einen alten weißhaarigen Mann vor dem Herd stehen, auf dem ein riesiger Kessel mit Kakao stand.
Er lud die Kinder ein, Platz zu nehmen und jeder bekam davon eine große Tasse voll. Der alte Mann stellte ihnen viele Fragen:
„Wohin des Weges?“ „Nach Weihnachten, natürlich.“
„Weshalb wollt ihr nach Weihnachten?“ „Weil es da so tolle Geschenke gibt.“
„Was bekommt ihr den alles geschenkt.“ Da folgte eine lange Aufzählung, von Teddybär bis zum modernsten Computer.
Der Alte schien enttäuscht.
„Was feiert ihr denn an Weihnachten?“ „Den Geburtstag von Jesus.“
„Aber müsste nicht Er dann die Geschenke bekommen?“ „So einem kleinen Kind kann man doch nichts schenken.“
„Seine Eltern haben ihm ALLES geschenkt, sonst könnte es ja nicht einmal leben.“ „Wir sind doch nicht seine Eltern.“
„Aber er hat 33 Jahre für euch gelebt. Da hatte er doch sicherlich Geburtstagswünsche.“
„Kann ja sein. Aber das ist doch schon so lange her. Woher sollen wir wissen, was er sich gewünscht hat?“
„Seinen größten Wunsch hat er aufgeschrieben und er ist uns bis heute überliefert.“
Neugierig starrten ihn die Kinder an. Er nahm eine Bibel, schlug sie auf und las ihnen vor:
Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band,
das alles zusammenhält und vollkommen macht. (Kol 3,14)
Nachdenklich saßen die Kinder da.
Nach einer Weile verkündete ein mutiger Junge:
„Lieber Jesus, ich schenke Dir, dass ich bis Weihnachten, meine kleine Schwester nicht mehr ärgere.“
Daraufhin meldete sich ein Mädchen:
„Lieber Jesus, ich schenke Dir, dass ich bis Weihnachten, wenn mein Bruder wieder mal traurig ist und weint, ihn umarme und tröste.
Noch jemand:
„Lieber Jesus, ich schenke Dir, dass ich bis Weihnachten, meiner Mutter immer wieder mal helfe, wenn sie überarbeitet ist.“
Und dann noch:
„Lieber Jesus, ich schenke Dir, dass ich bis Weihnachten, meinem traurigen Nachbarn immer ein aufmunterndes Lächeln schenke,
wenn ich ihm begegne. “
Mit der Zeit fiel allen Kindern ein, was sie Jesus zu seinem Geburtstag schenken wollten.
Da war der alte Herr ganz glücklich und meinte:
„Ihr seid auf einem guten Weg.“


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