Walhalla-Wallen
Wieder, trotz widriger Winde, `gen Walhall wallten
Wackere Wesen in Wagen auf weiten Wegen zur Walstatt
Wollen wie weiland Wagner erweisen wahrhafte Ehre.
Dragees und Dropse verdrückend in dräuendem Dunkel,
Die Gucker gerichtet auf jene in glimmendem Glast,
Warten sie willig auf Wotan, den wägenden Walter,
Venus verfluchend, die Tannhäuser trickreich betörte,
Bei Tristan Trost suchend, dem Tränentrockner Isoldes,
Lustvoll durchleidend mit Lohengrin lodernde Liebe,
Parsifals Prüfungen preisend, des holden Probanden,
Dessen gedenkend, der auf seiner Dschunke verdarb.
Zahlende Zuschauer zieren sich nicht zu zerquetschen
Die Hände, erheben sie, blutend durch brandenden Beifall.
Mögen die Mägen ermatteter Männer ermüden,
Gerötete Augen aufschrecken bei argem Applaus.
"Wehe dem wahnwitz`gen Wirker solch wuchtiger Weisen",
Schäumen im Stillen die Schläfrigen, schlapp im Gestühl,
Nie wieder wallen `gen Walhall ihr Wunsch ist.
Gegen die grollende Gattin sie grimmen vergeblich,
Die bebend, der Begum benachbart, um Bildung bemüht ist.
In Bayreuth beim Baumeister bindender Buhlschaft.
Doch wenn der Götter Groll grausam ein Ende gefunden,
Breitet im Fränkischen Friede vorm Vorhang sich aus.
Hoch auf dem Hügel herrscht himmlische Ruhe ein Jahr lang,
Ehe aufs Neue die Erde von ehernen Füßen erbebt.
(Bisher unveröffentlichtes Frühwerk eines unbekannten Mönches,
nach des Meisters Art geschrieben im Festspielsommer 1987)
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