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Sonntag, 3. Mai 2009

Im Auftrag Seiner Göttlichen Majestät

Auch Kaplan Johannes Maria Schwarz aus Triesenberg (Liechtenstein) arbeitet "Im Auftrag Seiner Göttlichen Majestät". Mit seinen erfrischend anderen Werbevideos hat "Don Johannes" mittlerweile für Furore gesorgt. Viele zehntausendmal wurden seine Videos bereits angeklickt. Das liegt nicht nur an den äußerst originellen Plots, sondern auch an der professionellen Umsetzung derselben. 
Hier 10 Kurz-Clips, passend zum heutigen "Guten-Hirten-Sonntag", dem Weltgebetstag für Geistliche Berufe:



(von Papst Benedikt XVI.)

Donnerstag, 16. April 2009

Ad multos annos, Santissimo Padre!


(M)ein ganz persönlicher Geburtstags-
Glückwunsch an Benedikt XVI.

Gerade lese ich in >> Elsas Nacht(b)revier Ihre sehr persönliche (Bekehrungs-) Geschichte, in der der Hl. Vater eine entscheidende Rolle gespielt hat. - Beeindruckend!

Meine eigene "Berufungsgeschichte" hat ja auch etwas mit dem Hl. Vater zu tun, bereits vor einigen Jahren hatte ich dies in einer Predigt schon einmal angesprochen:

"... Noch eine kleine Geschichte am Ende: Mit 19 Jahren, kurz vor meinem Abitur (1987), wusste ich noch gar nicht was ich studieren wollte. Ich wusste nur, dass ich irgendetwas sinnvolles machen wollte. - Aber das möchte natürlich eigentlich jeder. - Ja, vielleicht Mathematik, Physik, Deutsch oder Geschichte, das waren meine Abiturfächer. Oder vielleicht doch lieber Elektrotechnik oder Informatik, wie viele meiner Mitschüler, die heute Handys, Kühlschränke, Kaffeemaschinen und andere nützliche Dinge entwickeln. –
Ich konnte mich einfach nicht durchringen. – Damals, als ich noch nicht Bibliothekar war, hatte ich noch viel Zeit zum Lesen. Da fiel mir plötzlich ein Buch in die Hand mit dem Titel: „Unsere Bischöfe“. - Insider kennen das Buch. – Und in diesem Buch fand ich auch eine Biographie von Papst Benedikt XVI. , damals noch Kardinal Ratzinger. Und dieser hatte schon damals den tollen Bischofswahlspruch
"COOPERATORES VERITATIS" („Mitarbeiter der Wahrheit“). – Das hat mich damals genau ins Herz getroffen. - Da habe ich sofort gewusst, was ich auch werden und woran ich "mitarbeiten" wollte. – Wenige Wochen später habe ich mich im Priesterseminar in Münster angemeldet...".

Und später (1998) als ich ins Kloster (Noviziat) eingetreten bin, warst Du dann ganz zufällig (?) da - gibt es überhaupt Zufälle im Leben? - und hast mir Deinen Segen für "meinen Weg mit dem Herrn" gegeben und mir Mut gemacht, diesen Weg zu gehen. (>> Foto).

Deshalb habe ich auch an Deinem 82. Geburtstag wirklich allen Grund, Dir aus ganzem Herzen zu danken: Danke Hl. Vater!

Wenn ich Dich immer wieder - mit soviel Liebe und Verstand - so vorbildlich "im Weinberg des Herrn" arbeiten sehe, gibt dies auch mir - mit 41, also genau der "Hälfte" an Jahren - immer wieder neue Kraft, Hoffnung und Zuversicht für den Auftrag und die Zukunft der Kirche Christi.

Und bleibe so, wie Du bist (etwas, was ich eigentlich nur ganz wenigen Menschen wünsche, die "Ihren Weg mit dem Herrn" gefunden haben):
Christus, den Menschen, der Liebe, der Kirche und Dir selbst, - oder mit einem einzigen Wort: der Wahrheit treu!

Danke für alles,
Gottes Kraft und Segen!

Ad multos annos!

Dein P. Siegfried.

__________
P. S.: So, - und jetzt schicke ich diesen Beitrag direkt per Email an den Hl. Vater ab. - Da der Hl. Vater ja laut "Spiegel, Küng & Co" im Vatikan ziemlich "einsam und allein" ist, wird er bestimmt sicherlich heute noch Zeit finden, meine Email zu lesen.

Sonntag, 25. Januar 2009

TODSICHER


Vor einigen Jahren wurden einige Mitbrüder und ich in den Münchner Zirkus „Krone“ eingeladen. Was mich damals besonders beeindruckt hat, war die Trapeznummer: Das flogen hoch unter der Zirkuskuppel russische Akrobaten - mit rasanter Geschwindigkeit - über unsere Köpfe hinweg und machten dabei noch allerlei Saltos. – Und weil die ganze Sache nicht ganz ungefährlich ist, gibt es aus gutem Grund bei uns die Vorschrift, dass solche Hochtrapeznummern nicht ohne Netz aufgeführt werden dürfen. Den berühmten „Salto Mortale“ gibt es – Gott sei Dank – nicht mehr. Das Netz über der Manege verhütet im Notfall das Schlimmste. Das Netz ist eine Lebensversicherung.

Liebe Brüder und Schwestern,
sie ließen ihre Netze zurück, die Jünger im heutigen Evangelium. So haben wir gerade gehört: „Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.“

Das ist gefährlich und unvernünftig! – Das ist genauso unvernünftig, als würde ein Trapezkünstler ohne Netz auftreten. Denn genau genommen ist das Fischernetz auch nichts anderes als eine Sicherung, eine Lebensversicherung. Ohne Netz hat ein Fischer kein Einkommen, ist seine finanzielle Absicherung dahin. Und ohne gesichertes Einkommen ist die Zukunft, das ganze Leben unsicher geworden. Das war damals nicht anders als heute. Menschen, die diese Absicherung oder ihren Beruf schon einmal verloren haben, kennen diese Problematik.

Aber die Jünger lassen nicht nur ihre Netze, ihren Beruf zurück. Jakobus und Johannes lassen auch noch ihren Vater sitzen, - im Boot. - Gott sei Dank nicht ganz allein, denn der Vater scheint sich ja schließlich Tagelöhner leisten zu können.

Neben dem Beruf war die Familie der einzige Halt, der dem Leben Sicherheit gab, die einzige Sozialversicherung, die es in biblischer Zeit überhaupt gab.

Liebe Brüder und Schwestern,
wenn wir ehrlich sind: Wir alle suchen irgendwie nach Sicherheit, der Mensch scheint so veranlagt zu sein. Die Versicherungen verdienen sich heute ein Vermögen mit dem Sicherheitsdenken der Leute: Sicherheit gibt Ruhe! - Und auch wir Mönche machen da keine Ausnahme: Auch im Kloster scheint man ziemlich „sicher“ zu sein, da ist die Zukunft absehbar.

Und genau hier liegt eben die große Gefahr:

„Ein Schiff, das im Hafen liegt, ist sicher.
Aber dafür sind Schiffe nicht gebaut.“ (William Shed)

Dieses Sprichwort, das ich neulich gelesen habe, passt ziemlich genau zum heutigen Evangelium. Wie die Schiffe ist auch der Mensch nicht dazu geschaffen, sicher im Hafen zu liegen. Der Mensch muss das Leben erkunden, das Leben wagen. - Sonst wird es stickig. - Übertriebene Sicherheit kann auch den Tod bringen, - „todsicher“ sagen wir. Übertriebene Sicherheit kann das Leben abtöten. Vor lauter Sicherheit kann nichts mehr wachsen und sich entwickeln. Wenn alles Risiko ausgeschaltet wird, kann nichts mehr Neues entstehen. – Jesus macht uns immer wieder darauf aufmerksam.

Und noch etwas anderes sagt mir das heutige Evangelium zum Thema Nachfolge und Berufung: Es ist eigentlich überhaupt nicht wichtig was ich will, sondern was Jesus, was Gott von mir möchte.

Ohne diese Einsicht wird keine Berufung lange durchhalten: „Es ist nicht wichtig was ich will, sondern was Gott will.“

Nur wer das, wie die Jünger erkannt hat, wird den Ruf Gottes hören und den Weg Jesu mitgehen. Da werden auch überhaupt keine Fragen gestellt: Warum denn gerade ich?... Momentan bin ich gerade sehr beschäftigt... Oder: Ich habe ja eigentlich andere Pläne?... - Nein, der Ruf Gottes allein genügt. – Und wer ihn hört, der sollte den Mut haben, aus dem Boot auszusteigen.

Liebe Brüder und Schwestern,
vielleicht ist es nach dem Blick auf das Evangelium interessant, jetzt einmal ganz aktuell und konkret zu werden. Wie sieht es momentan hier in Deutschland aus mit den „Berufungen“? Vor wenigen Wochen berichtete die Katholische Nachrichten Agentur folgendes: „Die Zahl der Priesterweihen in Deutschland ist 2008 erstmals unter 100 gesunken. Wie die Leiter der Priesterseminare in München bekannt gaben, wurden 95 Priester für die 27 Bistümer geweiht. Dies sei „alarmierend“, sagte der Münchener Regens Franz Joseph Baur. Seit Beginn der Statistik gab es noch nie so wenig Priesterweihen...“

Also keine 100 Neupriester für 27 Bistümer, der Priestermangel in den Bistümern wird immer spürbarer. Wir in Ottilien leben da ja vergleichsweise noch auf einer „Insel der Seligen“.

Was können wir tun? - Ich habe mich selbst einmal gefragt, warum ich eigentlich Priester geworden bin und es hat mich auch immer interessiert, warum andere Priester geworden sind. Und Bischöfe und die Statistiker hat das auch interessiert, und man hat einfach einmal nachgefragt. - Und wissen Sie was ganz oben auf der Liste stand? –

Das „Priestervorbild“. – 78% aller Priester hatten ein „Priestervorbild“. – Und auch ich bin da auch keine Ausnahme. Ohne einer „Priesterpersönlichkeit“ mit Format in meiner Heimatgemeinde begegnet zu sein, wäre ich wahrscheinlich einen anderen Weg gegangen. Und wahrscheinlich haben auch die meisten meiner Mitbrüder irgendein geistliches Vorbild.

Berufungen brauchen „Vorbilder“, die einem zeigen, „wie“ es geht und „das“ es geht: Dass so ein „geistliches Leben“ ein ganz erfülltes Leben sein kann, auch ohne eigene Familie.

Deshalb ist es auch für den geistlichen Nachwuchs unbedingt erforderlich, ein „Vorbild“ vor Augen zu haben. Und deshalb ist es auch so wichtig, dass Priester in den Gemeinden präsent und ansprechbar sind. Ein deutscher Bischof hat einmal gesagt: „Wer Laien sät, wird keine Priester ernten.“ – Das hört sich zwar ziemlich provokant an, aber bei genauerer Betrachtung stimmt es wahrscheinlich: Auch Priester brauchen Vorbilder, genauso wie Mütter und Väter auch gute Vorbilder brauchen, - und es für ihre eigenen Kinder auch sein müssen.

Übrigens habe ich mein Priestervorbild vor vielen Jahren einmal gefragt, wie er seine Berufung und seine Arbeit verstehe und er hat mir mit einem biblischen Gleichnis geantwortet. Er sei ja nur ein Sämann, der immer wieder nur den Samen auf die Erde werfe. Und das genüge ihm auch vollkommen. – Und was aus dem Samen werde, dass wisse er überhaupt nicht. Die Ernte werde dann hoffentlich einmal ein anderer einholen, denn der „Herr der Ernte“ sei nicht er. –

Ja, das sei ein ganz schön unsicherer Job auf dem Acker des Herrn: Wer Jesus nachfolgen möchte, für den gibt es keine Sicherheiten. - Aber wie schon gesagt:

„Ein Schiff, das im Hafen liegt, ist sicher. -
Aber dafür sind Schiffe nicht gebaut.“ Amen.


Predigt, 3. Sonntag im Jahreskreis (B) am 25. I. 2009
(Choralamt um 9.15 Uhr, Abteikirche St. Ottilien)
Evangelium: Mk 1, 14-20

Sonntag, 7. Mai 2006

Schenke uns heilige Diener deines Altars

Gebet von Papst Benedikt XVI.
für geistliche Berufungen zum Priesteramt und für das gottgeweihte Leben anlässlich des Weltgebetstages für geistliche Berufungen am 7. Mai 2006

O Vater, lass unter den Christen viele
und heilige Berufungen zum Priestertum entstehen,
die den Glauben lebendig halten
und die dankbare Erinnerung an deinen Sohn Jesus bewahren,
durch die Verkündigung seines Wortes
und die Verwaltung der Sakramente,
durch die du deine Gläubigen ständig erneuerst.

Schenke uns heilige Diener deines Altars,
die aufmerksame und eifrige Hüter der Eucharistie sind,
des Sakraments der äußersten Hingabe Christi
für die Erlösung der Welt.

Rufe Diener deiner Barmherzigkeit,
die durch das Sakrament der Versöhnung
die Freude deiner Vergebung verbreiten.

O Vater, lass die Kirche mit Freuden
die zahlreichen Inspirationen des Geistes deines Sohnes aufnehmen
und lass sie - deiner Lehre fügsam -
Sorge tragen für die Berufungen zum priesterlichen Dienst
und zum geweihten Leben.

Unterstütze die Bischöfe, die Priester, die Diakone,
die Menschen des geweihten Lebens und alle in Christus Getauften,
damit sie treu ihre Sendung erfüllen
im Dienst des Evangeliums.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.