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Samstag, 19. Juli 2025

Aktuelle Tischlesung: Freiheit uns Vertrauen - Von alten Ordensleuten für das Leben lernen von Ruth Mächler

Alte Ordensfrauen und -männer erzählen von schweren Entscheidungen, von Krisen und Glücksmomenten und von ihrem persönlichen Weg zu innerer Freiheit. In ihren Erfahrungen lassen sich Antworten auf die großen Lebensfragen erahnen. Ruth Mächler berichtet und reflektiert als Soziologin und evangelische Seelsorgerin über ihre Gespräche mit den alten Patres, Brüdern und Schwestern. Was bedeutet Freiheit? Wie findet man zu guten Entscheidungen? Was ist es wert, alles dafür hinzugeben? Was kann tragen im Alter, wenn Gesundheit und Kraft schwinden? – Ein Buch über gelebtes Leben, das mehr Weisheit schenken kann als alle Theorien.

Mittwoch, 11. Juni 2025

"KIRI TE KANAWA!" = "GRÜSS GOTT?" (Erinnerungen aus meinem Kloster-Tagebuch vom 12. Mai 2008)

Der Schock traf mich heute gegen 09.30 Uhr: Ob "Kiri Te Kanawa" irgendeine Übersetzung für "Grüß Gott!" sei, fragte mich heute Bruder U., als er zur Tür hineinkam. 

Nein! - Mit "Kiri Te Kanawa" hatte ich den Mitbruder nicht begrüßt, wie er fälschlicherweise meinte, als er mein Büro betrat, sondern es war eine Anspielung auf meine Lieblings-CD (siehe oben) gewesen, die ich gerade wieder einmal hörte. - Wenn ich nicht bereits gesessen hätte, hätte ich jetzt wahrscheinlich einen Stuhl gebraucht ... - Mitbrüder können so grausam sein ... 

Mit einem Satz: Kiri Te Kanawa ist einfach "die Größte und Beste!" - 
Auf jeden Fall hatte ich immer gedacht, dass alle das wüssten. - 
Aber so kann man sich eben irren. 

Trotzdem:"There are plenty of sopranos who will perform with admirable efficiency in a comparable repertoire, but there is not one in a thousand who can provide such beauty of tone.“ (J.B. Steane, "Stimmpapst"). - 

So einfach kann die Wahrheit sein!


Donnerstag, 29. Mai 2025

Ein Tag im Kloster (Video)

Vor zwei Wochen hatten wir in St. Ottilien richtig netten Besuch von Felix Michels (alias Tomatolix) und seinem Team, der in seinen Videos die unterschiedlichsten Lebenswelten erkundet. Dieses Mal wollte er wissen, wie das Leben eines Mönches so ist. Das Ergebnis können Sie hier sehen:

 

Mittwoch, 5. März 2025

Fastenvorsätze - 5x Vitamin B

Heute, in der Fastenkonferenz am Aschermittwoch, gab uns Erzabt Wolfgang 5 Vorsätze mit auf den Weg. Als Anregungen für die Fastenzeit, möchte ich diese auch der restlichen Menschheit weiter empfehlen: 

1) Bemühe dich um eine Haltung der Dankbarkeit!

2) Bewege dich jeden Tag in der Natur!

3) Bete zu Gott wie zu deinem besten Freund!

4) Bekämpfe die Acedia (Lustlosigkeit im geistlichen Leben) mit ihren acht Töchtern (Müßiggang, Schläfrigkeit, Streitlust, Unruhe, Herumlungern, Unbeständigkeit des Geistes und des Körpers, Geschwätzigkeit und Neugier) !

5) Benutze im Alltag oft folgende Worte: Bitte - Danke - Entschuldigung!

Nicht die Glücklichen sind dankbar, 
sondern die Dankbaren sind glücklich!


Samstag, 13. Juli 2024

Das finde ich klasse: Freude am Kunstgenuss

Freude am Kunstgenuss 

Viele von uns Mönchen sind auch begeisterte Kunst- und Kulturfreunde. Wenn es die Zeit zulässt, gehen einige von uns gerne ins Theater, ins Konzert oder in die Oper. Das sind besondere Momente der Inspiration und der geistigen Anregung. Immer wieder sind also Zisterzienser auch bei kulturellen Ereignissen anzutreffen, so wie hier in der Wiener Staatsoper.

(gefunden auf der Homepage des Stifts Heiligenkreuz)


Montag, 4. Mai 2020

Das Kloster-Videotagebuch

on3-südwild-Moderator Andi Poll (26) vom Bayerischen Fernsehen hat das Leben im Kloster auf Zeit getestet. Vom 07. bis zum 09. April 2009 durfte er ausnahmsweise in die "Klausur" des Klosters und sich dabei mit einer kleinen Handkamera selbst filmen. Was er hinter den Klostermauern in St. Ottilien erlebt hat, hat er in (s)einem dreiteiligen Videotagebuch festgehalten.








MÖNCH WERDEN IN ST. OTTILIEN?

Donnerstag, 18. April 2013

Dackel: Die besten Freunde der Welt!



Sie sind Jäger, Herzensbrecher und Draufgänger. Ihr Blick ist legendär - kaum eine andere Hunderasse wird so idealisiert, ob von Freigeistern, Förstern oder Familien, ja sogar im Fremdenverkehr. Der Dackel ist ein Allrounder, er vermittelt Humor und Eigensinn und ist dabei an Charme kaum zu übertreffen. Dank seines Komik-Talents bezirzt dieser Hund auch Menschen, die keine Hundeliebhaber sind ... denn der Dackel ist eine Lebenseinstellung. Ob München oder New York, Adelshaushalt oder Künstlerklasse, ob Großfamilie oder Singlewohnung - der Dackel bereichert das Leben.

Fazit: So einen Freund will ich auch!



Montag, 1. April 2013

Mein neues Smartphone



Gerade habe ich von einem “reichen Gönner” (der seit einiger Zeit für Google “Street View” in Los Angeles arbeitet) ein neues Smartphone geschenkt bekommen. Es ist eine Sonderanfertigung von Nexus (Design extra für mich!) und wirklich superklein - im zugeklappten Zustand ist es nicht viel größer als meine Armbanduhr! (siehe Foto oben) - und ist mit modernster Hardware und den besten Apps von Google ausgestattet. So ein “Spielzeug” wollte ich schon immer haben, konnte es mir aber als Mönch leider nicht leisten. Es hat natürlich auch Bluetooth: Die Namensgebung „Bluetooth“ ist übrigens eine Hommage an den dänischen Wikingerkönig Harald Blauzahn, der für seine Kommunikationsfähigkeit bekannt war. Ihm gelang es im 10. Jahrhundert, Dänemark weitgehend zu vereinen und zu christianisieren. Der Name „Bluetooth“ war ursprünglich ein Codename für die entwickelte Technologie, der später mangels guter Alternativen auch als Markenname verwendet wurde (siehe Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Bluetooth). - Zusätzlich verfügt es (neben WLAN) auch noch über HSPA+. Dieses Smartphone verfügt also wirklich über “allen Draht nach oben, den man sich nur denken und wünschen kann”, wie mein Gönner lachend meinte. - Danke lieber G. für dieses tolle Geschenk! - Wenn ich dieses “Superteil” benutze, werde ich immer an Dich denken!

VIDEO: Mein neues Smartphone in Betrieb!  ;-)

Mittwoch, 20. März 2013

Neues aus der Klostermetzgerei

Seitdem ich in unserer Klostermetzgerei mitarbeite,
wünsche ich mir, dass der Fisch, den wir fast an jedem Freitag
hier aufgetischt bekommen, so aussehen sollte:

Mittwoch, 23. September 2009

Der Padre im Schrank


Ich muss es gestehen: Seit etlichen Jahren bin ich ein Padre Pio-Fan (dessen Gedenktag wir ja heute feiern). In einer meiner Schranktüren habe ich deshalb bereits seit Jahren ein kleines Andachtsbildchen mit folgendem Spruch von Padre Pio befestigt: "Bete, hoffe, beunruhige dich nicht. Die Aufregung dient zu nichts. Gott ist barmherzig und wird deine Gebete erhören." - Ja, P. Pio hat - wie immer - Recht!

Dienstag, 15. September 2009

Mönch der Woche

Der bayerische Missionsbenediktiner Gerhard Lagleder aus dem Kloster Sankt Ottilien betreut seit 18 Jahren Hilfsprojekte in Südafrika. 88 Prozent beträgt die AIDS-Rate in manchen Gebieten im Zululand in Südafrika. 4.000 Menschen infizieren sich pro Tag auf dem schwarzen Kontinent mit dem Virus. In der Provinz kwaZulu/Natal, dort wo Pater Gerhard Lagleder arbeitet, sterben bis zu sechs Babies jeden Tag an AIDS. Seit 1996 gibt es deshalb das Hospiz des Seligen Gerhard. Aus einer Malteserleidenschaft heraus hat es der Benediktinerpater gegründet. In einem interessanten TV-Interview stellt Frank Elstner und den bayerischen Pater und seine alltägliche Arbeit im AIDS-Hospiz vor.

                                                                               

Freitag, 11. September 2009

Nachruf auf einen Vierbeiner

Vielen Besuchern von Kloster Sankt Ottilien war sie zu einem vertrauten Anblick geworden: Klosterhund Astra, die einzige Frau im Kloster, die unermüdlich ihre Runden durch die Anlagen zog und Anfang Juni 2009 ihr Leben beschloss.

„Kommen Hunde eigentlich auch in den Himmel?" - diese Frage wird manchen Eltern oder Seelsorgern schon begegnet sein, vornehmlich aus Kindermund. Nun ließe sich darauf trefflich mit einem Hinweis auf Paulus und dessen Ausführungen im Römerbrief antworten: „Auch die Schöpfung soll von der Sklaverei und Verlorenheit befreit werden zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes." (Römer 8,20f) Die Erlösung, die in Tod und Auferstehung Jesu Christi für uns alle wirksam geworden ist, gilt also nicht nur für den Menschen - die ganze Schöpfung ist in das Heil einbezogen.

Freilich wird solch große Theologie ein Kind wenig interessieren. Und noch weniger wird es die Vierbeiner selbst kümmern, denn jeder, der schon einmal Hundebesitzer war (wie der Autor dieses kleinen Beitrags), weiß, dass Hunde vollauf zufrieden sind, wenn sie einfach Hund sein dürfen und die großen Fragen des Lebens ihren Herrchen / Frauchen überlassen können.

Dass aber Hunde durchaus für ihre Menschen weise Lehrmeister des Lebens und Glaubens sein können, sei an unserem Ottilianer Klosterhund Astra aufgezeigt. St. Ottilien hatte seit vielen Jahren einen Klosterhund, besser gesagt, eine Klosterhündin, die unserem Bruder Franz gehörte und der sich liebevoll um sie kümmerte. Bereits als Hundebaby bezog Astra ihren Hauptwohnsitz in unserer Werkstatt der Sanitärinstallation, die sie sich friedlich mit zwei Katzen teilt. Zwischen all den Rohren und Schläuchen ist es nicht verwunderlich, dass sie früh ihre Liebe zum Element Wasser entdeckte. Sobald beim Verlegen von Rohrleitungen das Fließgeräusch der ersten Wasserspülung zu hören war, lief sie zur Wasseraustrittsstelle, um das kühle Nass mit den Zähnen zu schnappen. Da Wasser keine festen Substanzen enthält, die einem Hundegebiss Widerstand böten, war ein heftiges Gebell die unvermeidliche Folge.

Oben: Spiel mit dem Wasser. Astra bedient selbst den Schalter, der die Fontäne nach oben schießen lässt, und betrachtet fasziniert ihr Werk.

Der Liebe zum Wasser tat dies keinen Abbruch, weshalb sich Astra eigenmächtig zum Ehrenmitglied der Klosterfeuerwehr ernannte: beim Gruppenfoto schmuggelte sie sich unaufgefordert ins Bild. Und auch beim Hochwassereinsatz war sie bereits zweimal dabei. Während die Feuerwehr hart gegen die Überschwemmung kämpfte, nutzte sie die Gelegenheit zu einer tierisch-vergnügten Kneipp-Kur.

Astra war das einzige weibliche Mitglied im Konvent der Benediktiner der Erzabtei und nutzte diesem Umstand weidlich aus. Wobei ihre Mitgliedschaft weniger „de iure", als „de facto" war. Sie gehörte zum Kloster einfach dazu, ohne feierliche Gelübde und Ordensgewand, war aber auf ihre Art ein lebendiges Beispiel benediktinisch-klösterlicher Kultur. Dies offenbarte sich dem aufmerksamen Beobachter zum einen in der bedingungslosen Treue zu ihrem Herrn. Ein beständiges Suchen und Mitlaufen auf den Wegen, die ihr Herrchen ging, mit zunehmendem Alter auch ein bedächtiges Hinterherlaufen, denn Astra war mit ihren 13 Jahren bereits eine ältere Hundedame.

Links: Lieblingsplatz - der Beifahrersitz im Feuerwehrauto.
Rechts: Künstlerisch verewigt mit Herrchen und Katzenfreundin
im Gemälde „Die Hochzeit von Kanaan" (Schulkirche St. Ottilien) von Carl Lazzari.


Dabei zeigte sie eine unerschütterliche Gelassenheit, die vielleicht so etwas wie eine tierische Altersweisheit ist. Mitten im Trubel der Ottilien-Besucher bewahrte sie ebensoviel Ruhe wie Haltung, und selbst die Rastlosigkeit eines vorbeieilenden Wanderers konnte sie nicht verführen, ihren Schritt zu beschleunigen. Auch die benediktinische Gastfreundschaft setzte Astra auf ihre Weise um. Vierbeinige Gäste wurden mit aufmerksamem Gebell begrüßt, nicht unfreundlich, doch stets so, also wollte sie den tierischen Besuchern die Besonderheit des heiligen Ortes in Erinnerung rufen.

Gemäß der Regel des heiligen Benedikt war unserem Klosterhund auch das Laster des Eigenbesitzes fremd. Ihr genügte, was sie vorfand: ein wenig Fressen, einen Platz zum Ausruhen und - als kleiner Luxus - ein kühlendes Bad im Springbrunnen am Eingang der Kirche, dessen Schalter Astra völlig selbständig bediente. Und wer unseren Klosterhund dann einmal im Brunnen erlebte, von den Wellen umspült, der wusste, dass das „Bleiben im Bewährten" durchaus sehr wörtlich verstanden werden kann. Und dass auch ein einfacher Hund manchmal intuitiv etwas von dem spürt, was Paulus mit der Erlösung der ganzen Schöpfung gemeint hat.

Damit wären wir bei einem Kennzeichen benediktinischer Spiritualität angelangt: der Stabilitas (Beständigkeit). Astra brauchte keine Leine - sie blieb einfach da, wo sie war und hingehörte, zu ihrem Herrchen und zur Erzabtei St. Ottilien. Wie sehr sie diese Stabilitas mit liebenswerter Beharrlichkeit lebte, kann ich anhand einer kleinen Begegnung schildern. Astras Herrchen, Bruder Franz, kam zur Klosterpforte herein und verschwand hinter der inneren Klostertür. Einige Augenblicke später trottete Astra würdevollen Schrittes über den Kirchenvorplatz. Doch dann wurde ihr Weg jäh unterbrochen: die innere Tür war längst geschlossen. So legte sie sich auf die große Fußmatte vor der Pfortentür, völlig ungeachtet der Tatsache, dass sie mitten im Weg lag. Dass so mancher Besucher beim Betreten der Pforte verwundert schaute und über sie steigen musste, kümmerte sie nicht im Geringsten. Jedes Mal, wenn von drinnen ein Geräusch kam, hob Astra erwartungsvoll den Kopf. Seit jener Begegnung wusste ich, dass Astra ihren Platz in St. Ottilien zu Recht hatte. Nach 13 erfüllten Hundejahren in der Erzabtei ging dann die einzige Frau im Kloster ihren letzten Gang und musste aufgrund starker Altersleiden Anfang Juni 2009 eingeschläfert werden.

Zum Schluss sei angemerkt: Astra ist ein Hund und soll es auch bleiben. Nichts liegt mir ferner, als Hunde zu „vermenschlichen". Doch ein humorvoller Blick auf unsere tierischen Gefährten mag die Herzen ein wenig weiten. In Gottes guter Schöpfung kann vieles zum Bild und Gleichnis für die Größe und Weisheit des Schöpfers werden.

ein Beitrag von Pater Jonas Poggel OSB, St. Ottilien
(aus dem Jahrbuch St. Ottilien 2010, S. 52-54)

Dienstag, 8. September 2009

Die Verwechselung


Als ich vor einiger Zeit im Habit (Ordensgewand) nach München fuhr, wurde ich in der S-Bahn, kurz vor dem Marienplatz, von einem ziemlich erstaunten Kind gefragt:

"Sind Sie das Münchner Kindl?" -

Die Verwechselung eines Benediktiners im Ordensgewand mit dem "Münchner Kindl" liegt ja auch gar nicht so fern, denn da gibt es äußerlich einige Gemeinsamkeiten: Die offizielle Wappenfigur von München ist nämlich ein segnender Mönch mit (allerdings goldgeränderter) schwarzer Kutte,
der in linken Hand ein Buch hält (vgl. Foto rechts: das "Münchner Kindl" hoch oben auf der Münchner Rathausspitze). Der Mönch weist auf ein auf dem Stadtgebiet bestehendes Kloster von Mönchen hin, auf die laut einer Theorie der Name der Stadt München zurückgeht.

Eine wirklich sehr "nette" Verwechselung; ich musste selbst herzlich darüber lachen und habe die Verwechselung natürlich noch schnell in der S-Bahn aufgeklärt.

Mittwoch, 1. Juli 2009

Email aus Singapur (FAQ)

(Foto: Die 8 Stundenbücher, die in St. Ottilien verwendet werden. - Um auch die kompletten Gebete und Texte des "monastische Stundengebet" mitzuverfolgen, braucht man schon eine "kleine Bibliothek" und auch einige "Fachkenntnisse", die der Mönch im Noviziatsunterricht erlernt.)

"Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bedanke mich recht herzlich für Ihren großartigen Stundengebetsservice, der es mir ermöglicht, auch in Singapur an Ihren Gebeten teilzunehmen! Gerne würde ich nun die entsprechenden Stundenbücher erwerben. Darf ich Sie bitten, mir ein entsprechendes Werk zu empfehlen?... Können Sie mir bitte darüberhinaus ein Werk empfehlen, das in das Stundengebet einführt?...".

Sehr geehrter Herr S.,
Ihr Anliegen ist zwar bewundernswert, aber es ist praktisch unmöglich unser Stundengebet auch in "Textform" komplett mitzuverfolgen. Dazu bräuchte man 8 verschiedene Stundenbücher, die auch
nur teilweise im Buchhandel erhältlich sind. Diese 8 Stundenbücher werden auch noch täglich ziemlich "durcheinander" verwendet und (lustig miteinander) kombiniert. Bringen wir es noch einmal auf die Kurzformel: Es ist praktisch unmöglich! (Die Herder-Stundenbücher haben übrigens mit unserem Stundengebet gar nichts zu tun, sie sind für uns vollkommen unbrauchbar, da wir in St. Ottilien eine ganz andere Psalmenverteilung haben.) Die am häufigsten verwendeten Gebetstexte finden Sie als PDF auf unserer Homepage. Darüber hinaus macht es m.E. leider keinen Sinn; es ist einfach zu kompliziert - oder man geht ins Kloster! Das "monastische Stundengebet" ist wirklich etwas für Mönche, für die es ja eigentlich auch gedacht ist (im Noviziat erhält man übrigens auch eine ausführliche und "praktische Einleitung", denn nicht alles kann man aus Büchern lernen):

Zum Mithören - das kommt dem Mitbeten ja ziemlich gleich - ist es aber sicherlich für ALLE geeignet und interessant, - ja, eine wirklich einmalige Bereicherung und Fundgrube für das eigene "Gebetsleben".

Mit den besten Grüßen aus St. Ottilien!
Ihr Pater Siegfried Wewers OSB


P.S. So, jetzt habe ich´s endlich im BLOG, bei der nächsten Anfrage gibt´s dann nur noch einen Link zu diesem Post (mit den "Beweisfotos"). Das macht die Sache dann einfacher und hoffentlich auch "einsichtiger".

Donnerstag, 4. Juni 2009

Ja, wo laufen sie denn?

Ja, sie laufen zu einer Vesper in die Kirche und anschließend wieder zurück ins Kloster, - die Mönche von St. Ottilien. – So ein „feierlicher liturgischer Ein- und Auszug“ (wie hier bei der Pontifikalvesper am 1. Weihnachtstag) kann anscheinend schon ganz beeindruckend sein. Deshalb wird dies wahrscheinlich auch so oft und gerne gefilmt, wie hier von unserem chinesischen Novizen P. Alfons Zhou mit seiner Handkamera. Bei diesem Ein- und Ausmarsch (die 4-minütige "Mini-Trilogie" läuft automatisch hintereinander ab) dürften besonders alle „Klero-Faschisten“ und Freunde „liturgische Geländespiele“ unter uns auf ihre Kosten kommen. – Na, dann wollen wir sie ´mal laufen lassen!

Dienstag, 21. April 2009

Wie wird man Mönch?

Vom 21. bis 24. April 2009 macht der on3-Sendebus vom Bayerischen Fernsehen Station in St. Ottilien. Eine Woche gibt's Live-Fernsehen vom Klostergelände. Thema heute: Leben im Kloster - Wie wird man Mönch?

Bruder Julius (28), Novize im Benediktinerkloster St. Ottilien, berichtet live am on3-Sendebus über sein Leben im Kloster.




MÖNCH WERDEN IN ST. OTTILIEN?

Donnerstag, 16. April 2009

Ad multos annos, Santissimo Padre!


(M)ein ganz persönlicher Geburtstags-
Glückwunsch an Benedikt XVI.

Gerade lese ich in >> Elsas Nacht(b)revier Ihre sehr persönliche (Bekehrungs-) Geschichte, in der der Hl. Vater eine entscheidende Rolle gespielt hat. - Beeindruckend!

Meine eigene "Berufungsgeschichte" hat ja auch etwas mit dem Hl. Vater zu tun, bereits vor einigen Jahren hatte ich dies in einer Predigt schon einmal angesprochen:

"... Noch eine kleine Geschichte am Ende: Mit 19 Jahren, kurz vor meinem Abitur (1987), wusste ich noch gar nicht was ich studieren wollte. Ich wusste nur, dass ich irgendetwas sinnvolles machen wollte. - Aber das möchte natürlich eigentlich jeder. - Ja, vielleicht Mathematik, Physik, Deutsch oder Geschichte, das waren meine Abiturfächer. Oder vielleicht doch lieber Elektrotechnik oder Informatik, wie viele meiner Mitschüler, die heute Handys, Kühlschränke, Kaffeemaschinen und andere nützliche Dinge entwickeln. –
Ich konnte mich einfach nicht durchringen. – Damals, als ich noch nicht Bibliothekar war, hatte ich noch viel Zeit zum Lesen. Da fiel mir plötzlich ein Buch in die Hand mit dem Titel: „Unsere Bischöfe“. - Insider kennen das Buch. – Und in diesem Buch fand ich auch eine Biographie von Papst Benedikt XVI. , damals noch Kardinal Ratzinger. Und dieser hatte schon damals den tollen Bischofswahlspruch
"COOPERATORES VERITATIS" („Mitarbeiter der Wahrheit“). – Das hat mich damals genau ins Herz getroffen. - Da habe ich sofort gewusst, was ich auch werden und woran ich "mitarbeiten" wollte. – Wenige Wochen später habe ich mich im Priesterseminar in Münster angemeldet...".

Und später (1998) als ich ins Kloster (Noviziat) eingetreten bin, warst Du dann ganz zufällig (?) da - gibt es überhaupt Zufälle im Leben? - und hast mir Deinen Segen für "meinen Weg mit dem Herrn" gegeben und mir Mut gemacht, diesen Weg zu gehen. (>> Foto).

Deshalb habe ich auch an Deinem 82. Geburtstag wirklich allen Grund, Dir aus ganzem Herzen zu danken: Danke Hl. Vater!

Wenn ich Dich immer wieder - mit soviel Liebe und Verstand - so vorbildlich "im Weinberg des Herrn" arbeiten sehe, gibt dies auch mir - mit 41, also genau der "Hälfte" an Jahren - immer wieder neue Kraft, Hoffnung und Zuversicht für den Auftrag und die Zukunft der Kirche Christi.

Und bleibe so, wie Du bist (etwas, was ich eigentlich nur ganz wenigen Menschen wünsche, die "Ihren Weg mit dem Herrn" gefunden haben):
Christus, den Menschen, der Liebe, der Kirche und Dir selbst, - oder mit einem einzigen Wort: der Wahrheit treu!

Danke für alles,
Gottes Kraft und Segen!

Ad multos annos!

Dein P. Siegfried.

__________
P. S.: So, - und jetzt schicke ich diesen Beitrag direkt per Email an den Hl. Vater ab. - Da der Hl. Vater ja laut "Spiegel, Küng & Co" im Vatikan ziemlich "einsam und allein" ist, wird er bestimmt sicherlich heute noch Zeit finden, meine Email zu lesen.

Sonntag, 12. April 2009

Ostern fällt (nicht) aus!

Bereits am Karfreitag bekam ich per Email dieses Foto mit der schrecklichen Nachricht: Ostern fällt aus!
(Bitte dieses Foto nicht den Kindern zeigen.)

DENKSTE! -

Denn dem katholischen (Kl)Osterhasen können auch "kleinere Jagdunfälle" nichts anhaben! - Schon nach drei Tagen ...  - Halleluja!

Ausgestattet mit einer Siegesfahne wurde er am Morgen des Ostersonntags im Klosterrefektorium (mit einem quasie "verklärtem" Leib)  wieder gesichtet, wie dieses Foto beweist, das auch Zweifler und Ungläubige überzeugen dürfte. (Dieses Foto den Kindern zeigen.)

Papst Benedikt XVI. verkündete heute Mittag in seiner traditionellen Osterbotschaft vor dem Segen „Urbi et Orbi“ unter anderem die folgenden Sätze:

"Die Auferstehung ist deshalb nicht eine Theorie, sondern eine von dem Menschen Jesus Christus durch sein „Pascha“, durch seinen „Übergang“ offenbarte geschichtliche Realität – ein Übergang, der einen „neuen Weg“ zwischen der Erde und dem Himmel eröffnet hat (vgl. Hebr 10,20). Es ist weder ein Mythos noch ein Traum, es ist weder eine Vision noch eine Utopie, es ist kein Märchen, sondern ein einmaliges und unwiederholbares Ereignis: Jesus von Nazareth, der Sohn Marias, der am Freitag bei Sonnenuntergang vom Kreuz abgenommen und begraben worden ist, hat siegreich das Grab verlassen."

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen:

FROHE UND GESEGNETE OSTERN!


Ihr
P. Siegfried


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Anmerkung: Der "Osterhase" ist übrigens ein Sinnbild für Auferstehung und Wachsamkeit, da man früher meinte, der Hase schlafe nicht. Die naturwissenschaftliche Erklärung: Der Hase hat keine Augenlider, sondern schiebt zum Schlaf die Pupillen nach oben. Die alte Kirche erwartete wachend in der Nacht von Karsamstag zum Sonntag die Auferstehung, die sie "in heiligen Zeichen" feierte. Doch der Hase ist Zeichen für noch mehr: Fruchtbarkeit, Zeugungskraft und Lebensgier verbinden sich mit ihm. Die Alten verbanden daher mit dem Hasen auch den Wunsch, die Osterbotschaft möge sich - wie Meister Lampe - verbreiten und vermehren. 
Den (Kl)Osterhasen - ähnlich dem Osterlamm - ebenfalls mit einer Siegesfahne 
(die den besiegten Tod symbolisiert) auszustatten, ist natürlich (vom theologisch-dogmatischen Standpunkt aus gesehen) eher etwas "gewagt".