Mittwoch, 1. Juli 2009

Email aus Singapur (FAQ)

(Foto: Die 8 Stundenbücher, die in St. Ottilien verwendet werden. - Um auch die kompletten Gebete und Texte des "monastische Stundengebet" mitzuverfolgen, braucht man schon eine "kleine Bibliothek" und auch einige "Fachkenntnisse", die der Mönch im Noviziatsunterricht erlernt.)

"Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bedanke mich recht herzlich für Ihren großartigen Stundengebetsservice, der es mir ermöglicht, auch in Singapur an Ihren Gebeten teilzunehmen! Gerne würde ich nun die entsprechenden Stundenbücher erwerben. Darf ich Sie bitten, mir ein entsprechendes Werk zu empfehlen?... Können Sie mir bitte darüberhinaus ein Werk empfehlen, das in das Stundengebet einführt?...".

Sehr geehrter Herr S.,
Ihr Anliegen ist zwar bewundernswert, aber es ist praktisch unmöglich unser Stundengebet auch in "Textform" komplett mitzuverfolgen. Dazu bräuchte man 8 verschiedene Stundenbücher, die auch
nur teilweise im Buchhandel erhältlich sind. Diese 8 Stundenbücher werden auch noch täglich ziemlich "durcheinander" verwendet und (lustig miteinander) kombiniert. Bringen wir es noch einmal auf die Kurzformel: Es ist praktisch unmöglich! (Die Herder-Stundenbücher haben übrigens mit unserem Stundengebet gar nichts zu tun, sie sind für uns vollkommen unbrauchbar, da wir in St. Ottilien eine ganz andere Psalmenverteilung haben.) Die am häufigsten verwendeten Gebetstexte finden Sie als PDF auf unserer Homepage. Darüber hinaus macht es m.E. leider keinen Sinn; es ist einfach zu kompliziert - oder man geht ins Kloster! Das "monastische Stundengebet" ist wirklich etwas für Mönche, für die es ja eigentlich auch gedacht ist (im Noviziat erhält man übrigens auch eine ausführliche und "praktische Einleitung", denn nicht alles kann man aus Büchern lernen):

Zum Mithören - das kommt dem Mitbeten ja ziemlich gleich - ist es aber sicherlich für ALLE geeignet und interessant, - ja, eine wirklich einmalige Bereicherung und Fundgrube für das eigene "Gebetsleben".

Mit den besten Grüßen aus St. Ottilien!
Ihr Pater Siegfried Wewers OSB


P.S. So, jetzt habe ich´s endlich im BLOG, bei der nächsten Anfrage gibt´s dann nur noch einen Link zu diesem Post (mit den "Beweisfotos"). Das macht die Sache dann einfacher und hoffentlich auch "einsichtiger".

5 Kommentare:

  1. Kommt die Frage auf: Welches Stundenbuch benutzen die Oblaten?

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  2. Da die Oblaten wahrscheinlich daheim das Stundengebet nicht alleine singen werden (was wir ja überwiegend tun), reduziert sich die Anzahl der Stundenbücher auf nur drei (Das "Monastisches Brevier" hat drei Bände). - Das gesungene Stundengebet macht die Sache so "kompliziert".

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  3. In einer Zeit, in der Messtexte und Hochgebete im Schott mitgelesen werden können, sollten wir aufhören Gebete nur für innerhalb der Kirche zu beanspruchen und Gläubige für unaktive Mitbeteiligte zu dekradieren. Gebete sollen verbreitet werden, das ist Mission. Die drei Bände des Benediktinischen Antiphonale I-III können im Klosterladen oder über eine Buchhandlung bestellt werden (Vigil/Laudes, Mittagshore, Vesper/Komplet). Leider gibt es bei den Psalmübersetzungen immer wieder Abweichungen, wobei in St. Ottilien die Psalmen noch nahe an der Bibel gebetet werden. Mit diesen vier Büchern kann ich schon ziemlich viel mitbeten. Ansonsten bin ich der lustigen Auswahl ausgeliefert, die mich manchmal auch zu ganz neuen Erkenntnissen führt. Es wäre schon schön, wenn es wenigsten eine Tabelle der gebeten Psalmen geben könnte. Anna Clementia

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  4. Liebe Anna Clementia,

    (zu)hören kann ja durchaus auch etwas sehr "aktives" sein. So höre ich zum Beispiel sehr viel klassische Musik von der CD und empfinde das persönlich als etwas sehr aktives. - Und auch wenn ich beim Stundengebet manchmal nicht mitbete und mir den einen oder anderen Psalm einfach "nur" anhöre, bin ich durchaus "aktiv" dabei.

    Aus langjähriger Erfahrung bin ich deshalb auch eher der Überzeugung, dass man beim ständigen, lauten Mitbeten und Mitlesen sehr oft mit den Gedanken doch immer noch ganz woanders ist. Das ist leider auch keine Garantie dafür, "aktiver" dabei zu sein. Oft ist man dann eben mit dem "Mund" dabei und nicht mit dem Verstand und dem Herz, wie es eigentlich sein sollte.

    Und mich wundert es etwas, das Sie mit dem Benediktinischen Antiphonale (I-III) - wahrscheinlich die "Münsterschwarzacher Ausgabe" (?) - bei unserem Stundengebet zurechtkommen, denn diese verwenden wir ja in St. Ottilien nun überhaupt nicht! - Wir haben ja eben in St. Ottilien leider das "Problem" mit den vielen verschiedenen Stundenbüchern, was die Erstellung der Gebetstexte für das Internet leider so schwierig macht. Außerdem gibt es ja dann noch das große Problem mit den Verlagsrechten. Darüber habe ich bereits einen eigenen Blogbeitrag geschrieben:
    http://siegfriedwewers.blogspot.com/2009/03/das-brevier-der-zukunft.html

    Schön, dass Sie mit diesen Büchern "einigermaßen" zurecht kommen, ja sogar manchmal zu "neuen Erkenntnissen": Ich finde das gar nicht schlecht. Man muss sich eben etwas zu helfen wissen.

    Eine Psalmentabelle wäre wirklich nicht schlecht, vielleicht findet sich ja in St. Ottilien ja einmal ein Mitbruder, der das für alle Psalmen, die wir in St. Ottilien beten, erstellt?

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  5. Also es gibt ja im Oblatenhandbuch auch einen Vorschlag zum Stundengebet und die Aufteilung in der Benediktusregel zeigt ja schon eine gewisse Regelmässigkeit. Und ich hab mir mein Stundenbeet "zusammengebastelt", brauche dafür dann 7 Bücher. Alls drei römischen und die 4 Bände vom monastischen Lektionar :-)

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