Donnerstag, 5. Februar 2009

Die Papstkritiker-Industrie

"Betet für mich, damit ich nicht furchtsam vor den Wölfen fliehe.“
(Gebetsbitte von Benedikt XVI., am 24. April 2005, zu Beginn seines Pontifikates)

Die Papstkritiker-Industrie


"Es ist nur ein Nebenaspekt der gegenwärtigen Papst-Krise mit dem nichts entschuldigt wird, was der alte Mann im Vatikan und seine Brüder versäumt haben:

Aber es gibt einen ganzen Berufszweig, dessen gesamte Tätigkeit und gesamte Berufsidentität nur einen Inhalt hat – gegen den Papst zu sein. Und es muss Ihnen gesagt sein, wie schlimm sie sind.

Diese Papstkritiker-Industrie um Hans Küng, Eugen Drewermann und Uta Ranke-Heinemann macht nicht nur Millionenumsätze mit dem Heiligen Vater, bzw. gegen ihn, er ist ihr in Wahrheit ihr ein und alles, ohne ihn wären sie nichts, er ist ihr spiritus rector, ihr Brötchengeber, er gibt ihnen Halt. Diese negative Berufsidentität “Papst-Kritiker”, auch “Kirche von unten” gehört dazu, ist das Feld hemmungsloser, narzistisch extrem gestörter Dauerbeschaller der Talkshows. Man mag dem Papst allerlei Unsinn unterstellen. Nie würde der Papst aber am Abend des 11. September 2001 die Geschmacklosigkeit und Ungeheuerlichkeit produzieren, die Tat von New York als Botschaft verzweifelter junger Männer zu bewerten, die in Wahrheit um Liebe betteln, die wir ihnen aber in westlicher Hybris und Arroganz verwehrt haben. Nein, der Papst würde sowas nicht sagen. Eugen Drewermann schon. Ich war live dabei vor dem Radiokasten.

Ist man erstmal in den moralischen Stand des Papstkritikers aufgestiegen, dann gilt offensichtlich das, was die Papstkritiker-Industrie dem armen Objekt ihrer Machenschaften nicht zugestehen wollen: Unfehlbarkeit.

Dabei gäbe es eine klare und saubere Lösung für die Papstkritiker-Industrie, aber die ist für diese schwer gestörten Narzissten nicht gangbar – ist doch der Titel des Opfers und Widerstandskämpfers der am meisten begehrte.

Sie sind gegen das Zölibat. Sie sind gegen die Unfehlbarkeit des Papstes. Sie sind gegen das Verbot Frauen als Priester zu weihen. Sie bezweifeln die Jungfrauengeburt. Es gab schon mal einen, der gegen all das war.

Er hieß Martin Luther und gründete einen neuen Verein, in dem das alles abgeschafft war. Der hieß evangelische Kirche und kann noch Mitglieder gebrauchen.

Wäre es dann nicht naheliegend, endlich Ruhe zu geben und aus dem Verein, dessen fundamentale Prinzipien man ablehnt, einfach auszutreten und in den neuen Verein, der ist ja immerhin auch 500 Jahre alt, einzutreten?

Ich trete ja auch nicht in die FDP ein um anschließend einen Arbeitskreis Kommunismus-Jetzt! zu gründen.

Aber das ist wohl zu einfach gedacht. Die Umsätze der Papstkritiker-Industrie und der narzistische Gewinn als Opfer des bösen Katholizismus zu gelten, der ist einfach zu hoch.

Aber muss man mit der eigenen narzisstischen Störung unablässig unschuldige Christen belästigen?"

Jost Kaiser

Quelle:
http://community.vanityfair.de/blogs/jost-kaiser/2009/02/die-papstkritiker-industrie/


Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht

"Und Levi richtete ihm ein großes Mahl zu in seinem Haus, und viele Zöllner und andre saßen mit ihm zu Tisch. Und die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten murrten und sprachen zu seinen Jüngern: Warum esst und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, die Sünder zur Buße zu rufen und nicht die Gerechten."

"Und die Pharisäer und Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt die Sünder an und isst mit ihnen. Er sagte aber zu ihnen dies Gleichnis und sprach: Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat und, wenn er eins von ihnen verliert, nicht die neunundneunzig in der Wüste lässt und geht dem verlorenen nach, bis er's findet? Und wenn er's gefunden hat, so legt er sich's auf die Schultern voller Freude. Und wenn er heimkommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war. Ich sage euch: So wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen."

Lukas 5, 29-32 und 15, 2-7.


3 Kommentare:

  1. Danke für Ihren Text - eine Wohltat! Ich habe Hrn. Küng in den letzten Tagen gefühlte 999mal in seiner Lebensrolle als Weltenrichter über die katholische Kirche in den Medien erlebt. Und das bei einem Thema, das nun leider wirklich sehr ernst und bedenkenswert ist. Wie kann das sein??? Es gibt unzählige ernstzunehmende Theologen, Kirchenmänner und -frauen, warum wird immer wieder diesen grotesken Paradekritikern überall - und mit höchstem Respekt! - ein Forum für ihre immer gleichen Phrasen geboten?

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  2. „Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht; weise zurecht, tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung. Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln; und man wir der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden. Du aber sei in allem nüchtern, ertrage das Leiden, verkünde das Evangelium, erfülle treu deinen Dienst!“ (2 Tim,4,3-6)

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  3. WIE IN ALTEN ZEITEN

    Die Dämme sind gebrochen: Es flutet wieder fröhlich die Papstkritik

    Von Guido Horst

    Aus Rinnsalen wurde schnell ein Bach, dann sofort ein Strom, bis alle Dämme brachen: Der Druck muss übergroß gewesen sein! Aber jetzt darf wieder geschossen werden. Vier entsetzlich lange Jahre war es politisch unkorrekt, auf den sterbenden Johannes Paul II. und dann auf den deutschen Papst in Rom einzudreschen. Zähneknirschend musste selbst das Flaggschiff aufgeklärter Kirchenkritik, jenes sattsam bekannte Hamburger Nachrichtenmagazin, dem Ratzinger-Papst Tribute zollen. Theologen bissen in die Schreibtischplatte, Hans Küng gab freundliche Ratschläge und die Briefkasten-Organisation „Wir sind Kirche“ machte nur noch piep. Aus! Vorbei der Alp! Fröhlich flutet erneut die Papstkritik. Alle dürfen wieder lustig draufhauen.

    Was hatte der Papst gemacht? Als guter Hirte hat er ein besonders weit entlaufenes Schaf zurückgeholt, begab sich auf steiniges Gelände, von Mitarbeitern nicht immer perfekt abgestützt. Hirte-Sein ist ganz schön schwer, der menschliche Faktor spielt da auch eine Rolle.

    Aber schwarze Schafe kann man nur in der heimatlichen Koppel schrubben, was etwa italienischen Medien schnell aufgegangen ist. Denen ist das Tradi-Thema schon längst kein Platz mehr wert. Anders in Los-von-Rom-Deutschland. Mit Lust und Leidenschaft klatscht das Hamburger Magazin die Story vom Blamage-Papst an die Kioske, auch Kirchenmedien dürfen kräftig Honig saugen. Alles wie vor zehn und zwanzig Jahren. Sieht Uta Ranke-Heinemann nicht plötzlich deutlich jünger aus? Auch Hans Küng strotzt nur so vor Kraft. In Glanz und Glorie erhebt die deutsche Nationalkirche ihr altes Haupt. Theologen-Fakultäten sind vom Eise befreit und verfassen die üblichen Pamphlete. Die ersten Bischöfe schleudern Blitze gen Rom. Wie früher! Du gute alte Zeit, da biste wieder!

    Quelle: Die Tagespost

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