Sonntag, 15. März 2009

"Wie eine Flamme, die keine Nahrung mehr findet..."

Ein Papst nach altem Muster: „Immun, zurückgezogen, selbstsicher, unzugänglich, ungelenk“. - All das wird Benedikt XVI. von seinen Kritikern gerne vorgehalten. Sein Brief vom 10. März 2009 an die Bischöfe beweist aber genau das Gegenteil: Er ist keiner, der sich nicht stellt. - Eben kein Papst nach "altem Muster"!

Es lohnt sich, diesen Brief - in der Presse wurde er durch erhebliche Kürzungen leider teilweise sehr gezielt „manipuliert“ - einmal in aller Ruhe zu lesen. Denn hier wird deutlich, realistisch und nüchtern ausgesprochen, worum es wirklich geht, wo wir heute (50 Jahre nach Beginn des II. Vatikanums) stehen:

"In unserer Zeit, in der der Glaube in weiten Teilen der Welt zu verlöschen droht wie eine Flamme, die keine Nahrung mehr findet, ist die allererste Priorität, Gott gegenwärtig zu machen in dieser Welt und den Menschen den Zugang zu Gott zu öffnen. Nicht zu irgendeinem Gott, sondern zu dem Gott, der am Sinai gesprochen hat; zu dem Gott, dessen Gesicht wir in der Liebe bis zum Ende (Joh 13, 1) - im gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus erkennen.

Das eigentliche Problem unserer Geschichtsstunde ist es, daß Gott aus dem Horizont der Menschen verschwindet und daß mit dem Erlöschen des von Gott kommenden Lichts Orientierungslosigkeit in die Menschheit hereinbricht, deren zerstörerische Wirkungen wir immer mehr zu sehen bekommen.

Die Menschen zu Gott, dem in der Bibel sprechenden Gott zu führen, ist die oberste und grundlegende Priorität der Kirche und des Petrusnachfolgers in dieser Zeit."


... 10 Minuten, die wirklich hervorragend angelegt sind!

4 Kommentare:

  1. ja,absolut...mich hat der Brief sehr bewegt;
    das ist kein Werk eines ghostwriters, das ist Joseph ratzinger, Benedikt XVI manu propria- wie kannn man diesen Mann nicht lieben, gerade auch nach diesem Brief?

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  2. Den Brief kannte ich ja schon, aber ihn zusammen mit diesem Bild- meinem absoluten Benedetto-Lieblingsbild - einzustellen, ist einfach großartig. Danke!

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  3. Stimmt, lieber P. Siegfried! Der Brief ist bewegend, berührend, bestärkend... Ich werde ihn auf jeden Fall in Auszügen in meine nächsten Predigten mit rein nehmen.
    Danke auch für deinen Hinweis neulich auf das Interview in der TP. Ich hab dich in meine bloglist aufgenommen.
    o.p.i.

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