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Da bis zu dieser Weltpremiere noch einige Tage Zeit bleiben, hier noch einmal Loriots Original, das der beliebten "Weihnachten im Kloster"-Serie den Namen gegeben hat. - Wo bekommt man übrigens das Kinderspiel "Wir bauen uns ein Atomkraftwerk" ?
(M)EIN KLOSTERBLOG AUS ST. OTTILIEN
Seesturm (eine Betrachtung) |
Hitda-Codex |
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HERR RETTE UNS Ein Sturm reißt das Boot in die Tiefe. Das Meer wird zum drohenden Abgrund. Todesangst steht im Gesicht der Jünger. Das sichere Segel ist gerissen. Die Ruder starren sinnlos ins Leere. Alle Hilfe kommt hier wohl zu spät. Ist der Mensch also letztlich - so wie diese Jünger im Sturm - dem Schicksal hilflos preisgegeben? Wenn selbst Gott, mitten im Sturm, schweigt und schläft? Wenn die Jünger Jesu verzweifelt rufen: "Herr, kümmert es Dich nicht, daß wir zugrunde gehen? Rette uns doch!" Der Maler zeigt auffallend - genau in der Mitte des Bildes - einen Jünger, der sich umwendet, ganz hinwendet zu Jesus. Vermutlich ist es Johannes, der wie kein anderer den Herrn liebte. Er legt seine Hand auf die Schulter Jesu. Er hält sich an diesem Jesus fest. Er erwartet sonst nirgendwo Hoffnung. Seine Hoffnung ist allein - der Herr. In Wirklichkeit natürlich schläft dieser Jesus nicht. Er ist mitten in unserem Boot drin. Er steigt auch niemals aus. In allen unseren Nöten und Ängsten ist er der ruhende Pol, ist er das sichere Gegengewicht zum hoffnungslosen Untergang. Er ist ganz einfach - da, da für uns und mit uns. Und keine Macht dieser Welt ist stärker als der Arm und die sieghafte Rechte unseres Gottes. Das eigentliche Zeichen der Hoffnung aber auf unserem Bild ist der Schiffsmast mit der Querstange. Die Römer nannten sie - die Antenne. Beide bilden zusammen - ein Kreuz. Wer immer sich an diesem Kreuz festhält, wird mit Jesus und durch Jesus alle Stürme überleben, am Ende sogar - den Tod. Darum beteten die ersten Christen: "Wir grüßen dich heiliges Kreuz. Du bist unsere einzige Hoffnung." Ich bitte Dich, Christus, steuere die Menschen durch die Fluten und Stürme mit dem Baum und der Antenne des Kreuzes. An ihm hängt das Segel, ein Zeichen für das Wehen und die Kraft Deines Geistes. Deine Rechte führe uns, damit wir nach dieser Zeit, voll von Wogen und Abgründen, sicher das Ziel erreichen - das Leben - die ewige Geborgenheit bei Dir. (Venantius Fortunatus) Text: Theo Schmidkonz SJ |